Bitpanda erhält dritte MiCA-Lizenz
Das österreichische Fintech-Einhorn Bitpanda hat seine dritte Lizenz im Rahmen der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) der Europäischen Union erhalten und erweitert damit seinen regulatorischen Fußabdruck im gesamten Block.
Bitpanda gab am 10. April bekannt, von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) eine neue MiCA-Lizenz erhalten zu haben – die dritte Lizenz nach Genehmigungen von den Regulierungsbehörden in Deutschland und Malta.
Regulatorischer Fortschritt
Die neueste Genehmigung markiert “einen weiteren Schritt hin zum Aufbau der am stärksten regulierten Krypto-Plattform Europas”, erklärte die Börse in einer Ankündigung auf X. MiCA, das am 30. Dezember 2024 vollständig in Kraft tritt, soll einen harmonisierten Rechtsrahmen für Anbieter von Krypto-Asset-Diensten (CASPs) in der EU schaffen.
Trotz dieses Ziels wirft Bitpandas Streben nach mehreren Lizenzen Fragen darüber auf, wie einheitlich MiCA im gesamten Block interpretiert und durchgesetzt wird. Der in Wien ansässige Bitpanda war einer der ersten Anbieter von CASPs, die eine MiCA-Lizenz erhielten, nachdem das Rahmenwerk am 30. Dezember 2024 vollständig in Kraft trat.
Lizenzierungen durch Regulierungsbehörden
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland war die erste Regulierungsbehörde, die Bitpanda eine MiCA-Lizenz erteilte, wie das Unternehmen am 23. Januar bekannt gab. Laut der Ankündigung von Bitpanda auf LinkedIn sicherte sich das Unternehmen anschließend eine weitere MiCA-Lizenz von der maltesischen Finanzdienstleistungsbehörde (MFSA). “Nach der gestrigen Ankündigung unserer ersten MiCAR-Lizenz sendet diese zweite Lizenz eine klare Botschaft: Bitpanda setzt den Standard als Europas sicherste und am besten regulierte Krypto-Plattform”, schrieb das Unternehmen.
Regulatorische Fragen und Inkonsistenzen
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügen keine der relevanten Regulierungsbehörden – die FMA in Österreich, die BaFin in Deutschland oder die MFSA in Malta – über öffentlich zugängliche Register, die zeigen, welche Unternehmen MiCA-Lizenzen erhalten haben. Laut den Aufzeichnungen der FMA in Österreich hält Bitpanda derzeit vier verschiedene Genehmigungen in Österreich und Deutschland für Unternehmen wie die Bitpanda Asset Management GmbH, die Bitpanda Financial Services GmbH, die Bitpanda GmbH und die Bitpanda Payments GmbH.
„Sieht MiCA mehrere Lizenzen in den EU-Staaten vor?“
Der im Jahr 2020 vorgeschlagene MiCA-Rahmen ist darauf ausgelegt, umfassende Vorschriften für CASPs in der EU zu schaffen und “einheitliche EU-Marktvorschriften für Krypto-Assets” zu schaffen, so ein wichtiger MiCA-Regulierer, die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA). Trotz des Ziels von MiCA, die Krypto-Regulierung in der EU zu harmonisieren, deutet Bitpandas Streben nach mehreren Lizenzen darauf hin, dass regulatorische Inkonsistenzen unter den Mitgliedstaaten weiterhin bestehen könnten.
Cointelegraph wandte sich an Bitpanda, um einen Kommentar zu ihrem Ansatz zur Sicherung mehrerer MiCA-Lizenzen einzuholen, erhielt jedoch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Antwort.