Vorläufige Vergleichsvereinbarung mit dem DOJ
Laut einem Bericht von CoinDesk hat das US-amerikanische Medizintechnikunternehmen Semler Scientific eine vorläufige Vergleichsvereinbarung mit dem US-Justizministerium (DOJ) getroffen. Das Unternehmen plant, eine Geldstrafe von 29,75 Millionen Dollar zu zahlen, um alle Anklagen im Zusammenhang mit möglichen Verstößen gegen das bundesstaatliche Gesetz über falsche Ansprüche bei der Vermarktung seines Flaggschiffprodukts QuantaFlo beizulegen.
Zivilrechtliche Ermittlungen und Kooperation
Im vergangenen Monat gab Semler Scientific bekannt, dass es bereits 2017 eine zivilrechtliche Ermittlungsanfrage vom DOJ erhalten hatte. Laut Unterlagen bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat das Unternehmen in den Jahren nach der Anfrage kooperiert und im Februar dieses Jahres Vergleichsgespräche mit dem DOJ aufgenommen.
Finanzierungsquellen für die Geldstrafe
Die Bitcoin-Reserven von Semler Scientific könnten eine wichtige Finanzierungsquelle für die Zahlung der Geldstrafe darstellen. In einer Einreichung am Dienstag auf dem Formular 8-K teilte Semler Scientific mit, dass es eine Vereinbarung mit der Kryptowährungsbörse Coinbase getroffen hat. Diese erlaubt dem Unternehmen, Bargeld und digitale Vermögenswerte unter Verwendung seiner Bitcoin-Reserven als Sicherheiten zu leihen.
In der Einreichung wird darauf hingewiesen, dass das Unternehmen, sofern der Vergleich genehmigt wird, „unter der Coinbase Prime-Darlehensvereinbarung leihen und die Mittel (neben bestehenden Bargeldbeständen) verwenden wird, um den Betrag des DOJ-Vergleichs zu begleichen.“
Zum Zeitpunkt des Schreibens hält Semler Scientific 3.192 Bitcoins, die einem Wert von etwa 267 Millionen Dollar entsprechen.
Erstmalige Nutzung von Bitcoin-gestützten Darlehen
Sollte dieser Vergleich mit dem DOJ zustande kommen, könnte dies die erste öffentliche Offenlegung eines börsennotierten Unternehmens sein, das Bitcoin-gestützte Darlehen zur Begleichung eines staatlichen Vergleichs nutzt.