KuCoin und die Wiederaufnahme der Tätigkeit in Südkorea
Die Krypto-Börse KuCoin hat angekündigt, möglicherweise wieder in Südkorea tätig zu werden, nachdem die Plattform im Land gesperrt wurde. Am 21. März 2023 ordneten südkoreanische Regulierungsbehörden an, dass Google Play den Zugang zu Börsen blockiert, die nicht den erforderlichen Regulierungsanforderungen entsprechen, um im Land tätig zu sein.
Am 11. April 2023 wies die südkoreanische Finanzdienstleistungsbehörde (FSC) an, dass der Apple Store nicht registrierte Krypto-Börsen blockieren sollte. KuCoin gehörte zu den Plattformen, die von dem Vorgehen des Landes gegen nicht registrierte Börsen betroffen waren. Zwar ist die Plattform nun für südkoreanische Nutzer nicht mehr verfügbar, jedoch hat sie die Gerichtsbarkeit nicht vollständig aufgegeben.
Interview mit CEO BC Wong
In einem exklusiven Interview mit Cointelegraph erklärte der neu ernannte CEO von KuCoin, BC Wong, dass die Krypto-Börse plant, wieder in den südkoreanischen Markt einzutreten. Wong betonte, dass die Regulierungsbehörden globale Akteure aus den lokalen Märkten drängen.
“Die Ressourcen sind vorhanden. Wir müssen es Schritt für Schritt angehen. Unsere Strategie wird immer darin bestehen, dass bedeutende Gerichtsbarkeiten zuerst kommen, darunter die Vereinigten Staaten, die EU, China, Indien und möglicherweise danach Australien.”
Regulatorische Anforderungen und Herausforderungen
Wong bestätigte zudem, dass KuCoin-Vertreter bereits begonnen haben, mit den Regulierungsbehörden zu sprechen. Der Geschäftsführer stellte fest, dass der Betrieb im Krypto-Sektor sehr ähnlich wie in den traditionellen Finanzmärkten sei, wo es wichtig sei, einen klaren rechtlichen Rahmen in jeder Gerichtsbarkeit zu haben. Wong fügte hinzu, dass die Regulierungsbehörden im Vergleich zu vor drei Jahren strenger geworden sind.
“Ich bin mir nicht sicher, ob die Absicht der Regulierungsbehörden darin besteht, den globalen Markt zu regulieren, oder ob sie einfach nur den Weg ebnen wollen, um alle globalen Akteure aus ihrem Markt zu drängen und den Platz für die heimischen Börsen zu sichern.”
Regulatorische Herausforderungen in Europa
Oliver Stauber, der EU-CEO von KuCoin, wies auf regulatorische Herausforderungen in Europa hin. Stauber sagte gegenüber Cointelegraph, dass es auch Schwierigkeiten beim Betrieb in der EU gibt, selbst mit der Marktregulierung für Krypto-Vermögenswerte (MiCA) des Blocks.
Stauber, der zuvor als Chief Legal Officer von Bitpanda tätig war, erklärte, dass die MiCA-Lizenzen ein Passporting-Feature beinhalten, welches es Lizenzinhabern ermöglichen sollte, Dienstleistungen in der gesamten EU anzubieten. Er wies jedoch darauf hin, dass einige Gerichtsbarkeiten die Gesetze unterschiedlich interpretieren.
“Es wurde gesagt, dass MiCA ein faires Spielfeld im Krypto-Bereich in ganz Europa schaffen würde. Solange es jedoch Akteure gibt, die nicht nach den Regeln spielen, wird es ziemlich chaotisch und schwierig.”