Kryptowährungsregulierung in Äthiopien
Der Financial Intelligence Service (FIS) Äthiopiens bereitet sich darauf vor, virtuelle Währungen zu regulieren, obwohl sie im Land weiterhin unter einem Verbot stehen. Wie zuerst von The Reporter Ethiopia berichtet, kündigte FIS-Direktor Muluken Amare während eines Treffens der Eastern and Southern Africa Anti-Money Laundering Group (ESAAMLG) in Addis Abeba an, dass Vorbereitungen zur Regulierung von Kryptowährungen getroffen werden, während diese unter geltendem äthiopischen Recht illegal bleiben.
Tagung zur Finanzsicherheit
Auf dem Treffen versammelten sich Finanzsicherheitsbeamte aus der gesamten Region, um sich mit den aufkommenden Risiken im Finanzsektor, einschließlich der Gefahren durch virtuelle Vermögenswerte, zu beschäftigen. Die Bestrebungen des FIS erfolgen in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie den Vereinten Nationen, Russland sowie Mitgliedstaaten der ESAAMLG. Die Schulungsmaßnahmen fokussieren darauf, finanzielle Ermittler und Nachrichteneinheiten mit den nötigen Fähigkeiten auszustatten, um illegale Verwendungen von Kryptowährungen, wie Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, zu erkennen und darauf zu reagieren.
Risiken und Herausforderungen
„In unserer Region sind verschiedene terroristische Organisationen aktiv, darunter Al-Shabaab, Al-Qaeda, ISIL und Daesh. Diese Gruppen nutzen vermehrt virtuelle Währungen, um Gelder zu beschaffen und zu transferieren“, erklärte Muluken Yirga, ein leitender Rechtsberater von ESAAMLG.
Obwohl der Handel mit Kryptowährungen in Äthiopien offiziell verboten ist, finden in der Praxis dennoch einige Transaktionen im Land statt. Amare betonte jedoch, dass nicht alle Transaktionen mit virtuellen Währungen als kriminell angesehen werden sollten, es sei denn, sie sind mit anderen Straftaten, wie etwa Terrorismusfinanzierung oder Betrug, verbunden.
„… Da die Technologie der Kryptowährungen noch neu ist, könnten einige Transaktionen stattfinden. Dennoch kann nicht angenommen werden, dass sämtliche dieser Transaktionen illegal sind. Die offizielle Währung Äthiopiens ist der Birr, und alle virtuellen Transaktionen in anderen Währungen sind nicht genehmigt. Sollten solche Transaktionen mit Verbrechen wie Terrorismus oder anderen illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen, werden die entsprechenden Ermittlungen eingeleitet.“
Fazit und Ausblick
Unabhängig davon, ob virtuelle Währungen letztlich legalisiert oder weiterhin verboten werden, machten die Verantwortlichen deutlich, dass Äthiopien Mechanismen entwickeln muss, um entweder eine effektive Regulierung zu gewährleisten oder bestehende Verbote durchzusetzen.