Krypto-Börse Backpack plant USA-Start
Die Krypto-Börse Backpack plant, in diesem Jahr in den USA zu starten, beginnend mit dem Spot-Handel in mehreren Bundesstaaten, so CEO Armani Ferrante. Das Unternehmen, das von ehemaligen Mitarbeitern der gescheiterten Krypto-Börse FTX gegründet wurde, hat sich zunächst auf die Etablierung in Japan und der EU konzentriert, kommt jedoch nun näher daran, die für den Betrieb in den USA erforderlichen Geldübermittlungs-Lizenzen zu erhalten, wie Ferrante gegenüber Decrypt erklärte.
„Die USA waren für uns immer eine Priorität“, sagte der in Kalifornien geborene Ferrante, der derzeit in Japan lebt. „Es ist der größte Markt. Es ist mein Heimatmarkt. Es ist wahrscheinlich der Markt, den ich am besten kenne.“
Die selbstverwahrende Wallet von Backpack ist seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2022 in den USA verfügbar. Als das Unternehmen jedoch in den Krypto-Handel expandierte, richtete Ferrante den Fokus auf Regionen wie Dubai, wo es operieren konnte, während das Geschäft aufgebaut wurde. Die europäische Tochtergesellschaft von Backpack ist in Zypern registriert und hat Anfang dieser Woche begonnen, unbefristete Futures in der EU unter dem MiFID II-Rahmen anzubieten.
Backpack erwarb Anfang dieses Jahres FTX EU und rettete einen Teil von Sam Bankman-Frieds verlorenem Krypto-Imperium. In den USA glaubt Ferrante, dass Backpack’s Fokus auf „Vertrauensminimierung“ ihm einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wird. Das Unternehmen bietet tägliche Nachweise über die Reserven auf seiner Website an, eine Methode zur Überprüfung der Krypto-Bestände von Backpack, die „den Leuten egal ist, bis es zu spät ist“, fügte er hinzu.
„Wir sollten den Finanzsektor dazu drängen, transparent, überprüfbar und datenschutzfreundlich zu sein, nicht in Monaten, Quartalen oder Jahren, sondern in Tagen, Minuten oder Sekunden“, sagte er. „Immer wieder haben wir gesehen, wie gefährlich und brüchig intransparente Finanzsysteme sind.“
Branchenbefürworter argumentieren, dass der Fokus der Regulierungsbehörden auf Durchsetzungsmaßnahmen während der Biden-Administration Arbeitsplätze und Innovationen ins Ausland gedrängt hat. Bei einem runden Tisch in Frankreich am Mittwoch erklärte SEC-Vorsitzender Paul Atkins, dass dieser Ansatz „nicht nur ineffektiv, sondern schädlich“ für die USA sei.
Selbstverwahrende Wallets sind in den USA nicht reguliert, sodass Backpack technisch gesehen nie wirklich weggegangen ist. Tatsächlich ist die USA bereits die Heimat von mehr Backpack-Mitarbeitern als jedes andere Land, sagte Ferrante. „Wir sind ein etwas seltsames Beispiel, weil wir zwei Produkte haben“, erklärte er und bemerkte, dass die Nutzer von Backpack’s Wallets größtenteils ebenfalls in den USA ansässig sind.
Backpack gibt an, dass seine Börse seit 2024 ein Handelsvolumen von 170 Milliarden Dollar ermöglicht hat. Wenn das Unternehmen bald in die USA eintreten kann, glaubt Ferrante, dass sich das schnell ändern könnte.
„Es ist der Markt, in dem wir in kürzester Zeit den größten Marktanteil gewinnen können“, sagte er und fügte hinzu, dass er dort auch „Freunde und Familie“ hat.
