Barclays und die Einschränkungen für Krypto-Transaktionen
Barclays hat sich einer wachsenden Liste britischer Banken angeschlossen, die Einschränkungen für Krypto-Transaktionen verhängen, indem sie ihren Kunden den Kauf von Kryptowährungen mit ihren Kreditkarten untersagt. In einer Ankündigung auf der Barclaycard-Website erklärte Barclays:
„Ab dem 27. Juni 2025 werden wir Krypto-Transaktionen, die mit einer Barclaycard getätigt werden, blockieren, da wir die Risiken beim Kauf von Kryptowährungen erkennen.“
Die Bank erläuterte weiter, dass sie diese Maßnahme ergreift, um zu verhindern, dass ein Rückgang der Kryptowährungspreise ihre Kunden in Schulden bringt. Zudem wies sie darauf hin, dass digitale Vermögenswerte nicht durch bestehende Bank- und Finanzschutzmaßnahmen abgedeckt sind.
Regulatorische Bedenken und Umfragen
Der Schritt von Barclays erfolgt im Kontext von Berichten, dass die britische Finanzaufsichtsbehörde, die Financial Conduct Authority (FCA), eine generelle Sperre für alle Kryptowährungskäufe mit Kreditkarten einführen möchte. In einem Diskussionspapier äußerte die FCA ihre Bedenken und erklärte:
„Wir sind besorgt, dass Verbraucher, die Krypto-Vermögenswerte mit Kredit kaufen, untragbare Schulden aufnehmen könnten, insbesondere wenn der Wert ihres Krypto-Vermögenswerts sinkt und sie auf dessen Wert angewiesen sind, um zurückzuzahlen.“
Das gleiche Papier zitierte eine YouGov-Umfrage, die ergab, dass 14 % der in Großbritannien ansässigen Krypto-Investoren bis August 2024 eine Art Kreditkarte oder Kreditfazilität verwendet hatten, um Krypto zu kaufen, im Vergleich zu 6 % im August 2022.
Reaktionen auf die Maßnahmen
Die Entscheidung von Barclays, seinen Kunden die Nutzung ihrer Kreditkarten für Krypto-Transaktionen zu untersagen, folgt ähnlichen Maßnahmen von Chase UK, HSBC und Nationwide im Jahr 2023. Im Fall von Nationwide wurde ein Ausgabenlimit von 5.000 £ (ca. 6.860 $) für Krypto-Zahlungen mit Debitkarten festgelegt, die direkt vom Girokonto eines Kunden abgebucht werden. Chase UK ging sogar noch weiter und verhinderte, dass seine Kunden irgendeine Art von Transaktion zu Krypto-Börsen und -Diensten tätigen, unabhängig davon, ob es sich um eine Kredit- oder Debitkarte handelt.
Diese Maßnahmen stoßen auf Kritik von Krypto-Experten. Der Analyst und Autor Glen Goodman erklärte gegenüber Decrypt, dass er zwar Verständnis dafür hat, dass eine Bank die Verwendung von Kredit für Krypto-Käufe stoppt, er es jedoch nicht für richtig hält, dass sie jemandem verbieten kann, sein eigenes Geld auszugeben.
„Wenn Barclaycard kein Geld an Krypto-Händler verleihen möchte, ist das ihre Entscheidung“,
sagte er.
„Sie müssen ihr eigenes Risiko nach eigenem Ermessen managen, und sie machen einen guten Punkt, dass Krypto-Verluste niemals durch das Entschädigungssystem für Finanzdienstleistungen abgedeckt sind.“
Goodman fügte jedoch hinzu, dass es ihn wirklich „ärgert“, wenn britische Banken es den Menschen verweigern, ihr eigenes Geld von ihrem eigenen Bankkonto auf ein Krypto-Handelskonto zu überweisen.
„Und das passiert häufiger, als man denken könnte“,
fügte er hinzu.
Langfristige Auswirkungen und Warnungen
Tatsächlich haben einige britische Banken – wie Barclays und Lloyds – seit mehreren Jahren Überweisungen jeglicher Art an Binance verhindert, während TSB und Santander seit 2021 bzw. 2022 alle Krypto-Käufe verboten haben. Trotz der Auffassung, dass solche Maßnahmen Beispiele für Übergriffe sind, warnt Goodman jedoch davor, Schulden für den Handel mit Kryptowährungen zu verwenden, angesichts der damit verbundenen Risiken.
„Erfahrene Krypto-Händler leihen sich oft Geld, um zu handeln, genau wie fortgeschrittene Aktienhändler“,
sagt er.
„Aber es erfordert Geschick, um sein Risiko vernünftig zu managen, und viele Händler gehen pleite, wenn sie es falsch machen.“