Urteil gegen Führungskräfte der gefälschten Krypto-Börse V Global
Führungskräfte, die der gefälschten Krypto-Börse V Global geholfen haben, etwa 50.000 Kunden um rund 1,4 Milliarden Dollar zu betrügen, müssen nicht ins Gefängnis. Ein südkoreanisches Gericht verhängte stattdessen gegen die drei namentlich nicht genannten Personen Bewährungsstrafen. Obwohl die Richter anerkannten, dass sie „astronomische Schäden“ verursacht hatten, wurden Geldstrafen verhängt.
Details des Urteils
Am 14. September berichteten die südkoreanische Zeitung Seoul Shinmun und die Nachrichtenagentur Yonhap, dass die Strafkammer des Daejeon Bezirksgerichts, Zweigstelle Cheonan, über die drei Personen urteilte, die wegen Verstoßes gegen das Gesetz über die verschärfte Bestrafung bestimmter Wirtschaftsverbrechen verurteilt wurden. Der vorsitzende Richter verhängte gegen alle drei Beamten eine Bewährungsstrafe von drei Jahren und ordnete an, dass sie fünf Jahre lang auf Bewährung bleiben müssen. Die Namen des Trios wurden aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlicht.
Zudem wurde die erste Person, die als A (eine 61-jährige Frau) bezeichnet wird, zu einer Geldstrafe von 660 Millionen Won (ca. 474.000 Dollar) verurteilt. Die zweite Person, B (63 Jahre alt, ebenfalls weiblich), muss 426 Millionen Won (ca. 306.000 Dollar) zahlen. Ein Mann, der als C (57 Jahre alt) identifiziert wurde, wurde zu einer Geldstrafe von 259 Millionen Won (ca. 186.000 Dollar) verurteilt.
Die Rolle der Führungskräfte
Die Staatsanwaltschaft gab an, dass das Trio Führungspositionen in Organisationen innehatte, die Methoden des Multi-Level-Marketings verwendeten. Sie waren damit beauftragt, Kunden auf die V Global-Plattform zu locken. Ihre Bemühungen brachten ihnen bis zu 1,5 Milliarden Won (ca. 1,1 Millionen Dollar) an Gewinnen ein, so die Staatsanwälte vor Gericht. Bei der Urteilsverkündung erklärte der vorsitzende Richter:
„Die Führungskräfte sorgten jedoch dafür, dass einige der Opfer Auszahlungen und die „Gewinne“ erhielten, die ihnen versprochen worden waren.“
Strafen für andere Führungskräfte
Der Oberste Gerichtshof verurteilte Lee (Vorname aus rechtlichen Gründen zurückgehalten), den CEO von V Global, zu 25 Jahren Gefängnis, weil er die gefälschte Börse im Jahr 2023 ins Leben gerufen hatte.
Die Betreiber schufen eine realistisch aussehende Handelsplattform, die echten südkoreanischen Börsen wie Upbit und Bithumb ähnelte. Die Plattform bot Echtzeit-Preischarts für Coins wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) sowie realistisch aussehende Handelsvolumen-Tabellen. Die V Global-Börse verwendete ein „gestuftes Mitgliedschaftssystem“, das fortschrittliche mehrschichtige Marketingmethoden beinhaltete. Mitglieder erhielten Auszahlungen in V Global-markierten Token, wenn sie „neue Mitglieder rekrutierten“. Später stellte sich jedoch heraus, dass diese Coins ebenso gefälscht waren wie die Börse selbst und niemals auf einem Blockchain-Protokoll gestartet wurden.
Hintergrund und Auswirkungen
Südkoreanische Gerichte haben auch andere hochrangige V Global-Führungskräfte ins Gefängnis geschickt. Eine Person verbüßt derzeit eine 14-jährige Haftstrafe, während eine andere sich dem Ende einer vierjährigen Haftstrafe nähert. V Global wurde Mitte 2020 gegründet, doch der Betrug begann sich 2021 aufzulösen, als unzufriedene Kunden rechtliche Beschwerden einreichten und angaben, dass sie ihre Vermögenswerte nicht von der Börse abheben konnten. Auf dem Höhepunkt betrieb die gefälschte Börse ein Gebäude im Herzen des geschäftigen Handelsviertels von Seoul, das einige der größten Krypto-Börsen des Landes und die bekanntesten Blockchain-Technologie-Startups beherbergt.