Quantencomputing und Bitcoin: Eine Analyse
BitMEX Research hat eine umfassende Analyse der langjährigen Debatte über Quantencomputing und dessen potenzielle Bedrohung für Bitcoin veröffentlicht. Die Studie vergleicht die Diskussionen aus den frühen Tagen von Bitcoin (ca. 2010) mit den aktuellen Bedenken. Interessanterweise stellt BitMEX Research fest, dass die Argumente von heute nahezu identisch mit denen vor 15 Jahren sind.
Frühe Warnungen und Debatten
In den Anfangsjahren warnten einige Experten, dass die US-Regierung die Verschlüsselung von Bitcoin (ECDSA) innerhalb von fünf Jahren knacken könnte, und forderten einen sofortigen Wechsel zu „post-quanten“ Algorithmen. Ein Beitrag im BitcoinTalk-Forum dokumentiert eine frühe Debatte über die existenzielle Bedrohung, die Quantencomputing (QC) für Bitcoin darstellt.
Die Diskussion reicht von alarmierenden Vorhersagen über das mögliche Ende von Bitcoin bis hin zu Skepsis bezüglich der Machbarkeit der Quanten-Technologie.
Der Thread beginnt mit der Annahme, dass Quantencomputing als „massiver Hammer“ fungiert, der aktuelle kryptografische Algorithmen zerschlagen könnte, wodurch Bitcoin nutzlos wird. Mehrere Nutzer (Kiba, Grondilu) argumentierten, dass, wenn QC mächtig genug wird, um Bitcoin zu knacken, es auch SSL, Bankensysteme und militärische Geheimnisse gefährden wird.
Ein erheblicher Teil des Forums wies die Bedrohung als „Science-Fiction“ oder „Vaporware“ zurück. Ein Nutzer bemerkte, dass die beeindruckendste Leistung von QC zu dieser Zeit das Faktorisieren der Zahl 15 war und argumentierte, dass es Jahrzehnte dauern würde, dies auf das Knacken von Verschlüsselungen zu skalieren. Zudem hinterfragten Nutzer die Legitimität von D-Wave.
Die Argumentation von BitMEX Research
BitMEX Research argumentiert, dass ein früher Wechsel zu quantenresistenter Verschlüsselung vor 10 oder 15 Jahren ein Fehler gewesen wäre. Die ersten post-quanten kryptografischen Signaturen waren in Bezug auf die Datengröße enorm (oft in Kilobyte). Die Implementierung dieser frühen Lösungen hätte die Blockchain „aufgebläht“, was Transaktionen erheblich größer, teurer und langsamer zu verarbeiten gemacht hätte.
Durch das Warten können Bitcoin-Entwickler nun auf viel effizientere Technologien zurückgreifen. Eine 350-Byte-Signatur stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, da sie klein genug ist, um den Blockgrößenbeschränkungen von Bitcoin gerecht zu werden. Zum Vergleich: Standard-Bitcoin-Signaturen (ECDSA/Schnorr) sind sehr klein (~64 Bytes), während frühe quantenresistente Verfahren mehrere tausend Bytes benötigten.