Bybit stellt Nutzerakquise in Japan ein
Bybit hat die kurzfristige Nutzerakquise in Japan eingestellt und konzentriert sich stattdessen auf eine umfassende interne Überprüfung, um die strengen und sich entwickelnden regulatorischen Anforderungen der Finanzdienstleistungsbehörde (FSA) zu erfüllen. Laut einer Pressemitteilung vom 30. Oktober wird die Krypto-Börse Bybit ab dem 31. Oktober keine neuen Nutzer in Japan mehr aufnehmen. Diese Maßnahme wird vom Unternehmen als „proaktive“ Reaktion auf die sich verändernden Vorgaben der FSA dargestellt.
Auswirkungen auf bestehende Nutzer
Die Entscheidung schließt sofort einen lukrativen Markt für die weltweit zweitgrößte Börse nach Handelsvolumen aus, jedoch werden bestehende japanische Nutzer keine sofortigen Unterbrechungen ihrer Dienste erfahren.
„Es wird zu diesem Zeitpunkt keine sofortigen Änderungen der für bestehende japanische Nutzer verfügbaren Dienste geben. Bybit wird weitere Updates bereitstellen, sollten in Zukunft zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein“,
erklärte Bybit in der Mitteilung.
Bybit entschuldigte sich aufrichtig für etwaige Unannehmlichkeiten, die für seine japanische Nutzerbasis entstehen könnten. Die Börse stellte klar, dass diese Pause dazu dient, ihrem Team die Möglichkeit zu geben, sich voll und ganz auf die „Überprüfung der lokalen regulatorischen Anforderungen“ zu konzentrieren. Dieser Prozess deutet darauf hin, dass eine umfassende interne Überarbeitung im Gange ist, um die höheren Compliance-Anforderungen zu erfüllen, die von der FSA Japans festgelegt werden.
Regulatorische Änderungen in Japan
Die FSA hat kürzlich damit begonnen, ihr Regelwerk für Kryptowährungen zu überarbeiten, indem sie die Aufsicht über digitale Vermögenswerte vom Zahlungsdienstleistungsgesetz auf das strengere Gesetz über Finanzinstrumente und Börsen (FIEA) überträgt. Dieses Update klassifiziert Kryptowährungen als Finanzinstrumente, was bedeutet, dass Börsen wie Bybit Geschäfts- und Compliance-Standards auf Wertpapierniveau einhalten müssen.
Gleichzeitig erwägt die FSA einen wegweisenden Wandel, der es traditionellen Banken ermöglichen könnte, Bitcoin direkt zu halten. Diese Politik könnte die Grenzen zwischen digitaler und traditioneller Finanzwirtschaft weiter verwischen und von allen lizenzierten Akteuren noch größere betriebliche Strenge verlangen.
Bybits Herausforderungen und Wachstum
Bybits regulatorische Auseinandersetzung in Japan kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt für die Börse. Gegründet im Jahr 2018, wuchs die Plattform schnell zu einem Titanen der Branche und bedient nun über 70 Millionen globale Nutzer, was ihr den Status der zweitgrößten Börse nach Handelsvolumen einbringt. Allerdings wurde ihr Werdegang im Februar dieses Jahres durch einen verheerenden Sicherheitsvorfall unterbrochen. Die Börse wurde von einem Hack in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar betroffen, einem Angriff, der weithin der nordkoreanischen Lazarus-Gruppe zugeschrieben wird und zu einem der größten in der Krypto-Geschichte zählt.