Citadel Securities fordert strengere Vorschriften für DeFi
Citadel Securities hat die Securities and Exchange Commission (SEC) aufgefordert, strengere Vorschriften für dezentrale Finanzen (DeFi) im Hinblick auf tokenisierte Aktien zu erlassen. Diese Empfehlung hat erhebliche Gegenreaktionen aus der Kryptowährungs-Community ausgelöst.
Argumente von Citadel Securities
In einem Schreiben an die SEC argumentierte Citadel Securities, dass Entwickler von DeFi-Plattformen, Programmierer von Smart Contracts und Anbieter von Selbstverwahrungs-Wallets keine umfassenden Ausnahmen erhalten sollten, wenn sie den Handel mit tokenisierten US-Aktien anbieten. Das Unternehmen vertritt die Auffassung, dass DeFi-Handelsplattformen wahrscheinlich die Kriterien einer „Börse“ oder eines „Broker-Dealers“ erfüllen und daher gemäß den bestehenden Wertpapiergesetzen reguliert werden sollten, wenn sie tokenisierte Aktien anbieten.
Citadel betonte, dass die Gewährung umfassender Ausnahmen zwei separate regulatorische Rahmenbedingungen für dasselbe Wertpapier schaffen würde, was dem „technologieneutralen“ Ansatz des Exchange Act widerspricht.
Kritik aus der Krypto-Community
Der Brief wurde als Antwort auf die Bitte der SEC um Feedback zur Regulierung tokenisierter Aktien eingereicht und stieß auf Kritik aus der Krypto-Community sowie von Befürwortern der Blockchain-Innovation.
Jake Chervinsky, ein Anwalt und Vorstandsmitglied der Blockchain Association, äußerte Skepsis gegenüber der Haltung von Citadel und deutete an, dass das Unternehmen Innovationen ablehne, die Intermediäre aus dem Finanzsystem entfernen. Uniswap-Gründer Hayden Adams kritisierte ebenfalls Citadel und implizierte, dass traditionelle Finanzmarktanbieter resistent gegenüber Open-Source– und Peer-to-Peer-Technologien sind, die die Liquiditätsbarrieren senken.
Summer Mersinger, CEO der Blockchain Association, warnte, dass die Regulierung von Softwareentwicklern als Finanzintermediäre die Wettbewerbsfähigkeit der USA untergraben und Innovationen ersticken könnte, ohne den Anlegerschutz zu verbessern. Sie forderte die SEC auf, sich auf tatsächliche Intermediäre und nicht auf Softwareentwickler zu konzentrieren.
Position der SIFMA und der World Federation of Exchanges
Im Juli wandte sich Citadel an die Crypto Task Force der SEC und behauptete, dass tokenisierte Wertpapiere durch echte Innovation und Markteffizienz und nicht durch regulatorische Schlupflöcher erfolgreich sein sollten. Die Securities Industry and Financial Markets Association (SIFMA), eine Branchenvereinigung, unterstützte die Ansichten von Citadel und plädierte für denselben Anlegerschutz für tokenisierte Wertpapiere wie für traditionelle Finanzinstrumente.
SIFMA hob die jüngsten Störungen des Kryptomarktes, wie den Flash-Crash im Oktober, als Erinnerungen an die Bedeutung etablierter Wertpapierregulierungen hervor.
Die World Federation of Exchanges forderte ebenfalls die SEC auf, ihren Plan zu überdenken, eine „Innovationsausnahme“ für Krypto-Unternehmen, die tokenisierte Aktien anbieten, zu gewähren, und stimmte damit der Haltung von SIFMA im Juli zu.