Gerichtsbeschluss der Canada Revenue Agency
Die Canada Revenue Agency (CRA) hat einen Gerichtsbeschluss erwirkt, der Dapper Labs verpflichtet, Daten zu 2.500 Nutzern herauszugeben. Dies stellt eine bedeutende Eskalation in der Steuerdurchsetzung im Bereich Kryptowährungen in Kanada dar. Laut im September 2025 eingereichten Gerichtsdokumenten hat die CRA einen Gerichtsbeschluss erhalten, der Dapper Labs verpflichtet, detaillierte Informationen über 2.500 Plattformnutzer im Rahmen einer erweiterten Untersuchung zu nicht deklarierten Kryptowährungseinkommen bereitzustellen.
Details des Gerichtsbeschlusses
Der Beschluss des Bundesgerichts zwingt die in Vancouver ansässige NFT-Plattform, Daten über eine spezifische Gruppe von Kunden bereitzustellen. Dies ist die zweite große Untersuchung des Landes zur Steuerhinterziehung im Bereich Kryptowährungen. Ursprünglich hatte die CRA Informationen zu etwa 18.000 Konten angefordert, reduzierte die Anfrage jedoch nach Verhandlungen auf 2.500 Nutzer, wie die Behörde mitteilte.
Dapper Labs, bekannt für NFT-Produkte wie NBA Top Shot und CryptoKitties, wurde nicht beschuldigt, gegen das Gesetz verstoßen zu haben. Der Gerichtsbeschluss folgt einem Präzedenzfall aus dem Jahr 2020, als die CRA Kundendaten von der in Toronto ansässigen Börse Coinsquare erhielt. In den letzten drei Jahren hat die Behörde mehr als 100 Millionen CAD an nicht gezahlten Steuern im Zusammenhang mit Kryptowährungsaktivitäten zurückgewonnen, so die Zahlen der CRA.
Herausforderungen und zukünftige Maßnahmen
Allerdings hat die Behörde seit 2020 keine strafrechtliche Verurteilung wegen Steuerhinterziehung im Bereich Kryptowährungen erwirkt, trotz laufender Ermittlungen. Interne Schätzungen der CRA deuten darauf hin, dass bis zu 40 % der Nutzer auf bestimmten Plattformen möglicherweise nicht den Anforderungen an die Steuerberichterstattung entsprechen. Ermittler haben Schwierigkeiten bei der Beweissammlung über mehrere Jurisdiktionen und dezentrale Plattformen als Hindernisse für die Strafverfolgung angeführt.
Die Bundesregierung plant, bis zum Frühjahr 2026 eine neue Behörde für Finanzkriminalität einzurichten, um die Ermittlungsfähigkeiten zu erweitern und die Datensammlung für Fälle von digitalen Vermögenswerten zu optimieren. Kanada wird ab 2026 das OECD-Rahmenwerk zur Berichterstattung über Krypto-Assets umsetzen, das Krypto-Asset-Dienstleistern vorschreibt, jährlich die Identität der Kunden, Kontostände und Transaktionsdaten an die CRA zu melden.
Erweiterung des Ansatzes zur Besteuerung
Dieses Rahmenwerk bringt Kanada in Einklang mit anderen Ländern, die verbesserte Offenlegungsanforderungen für Unternehmen im Bereich digitaler Vermögenswerte einführen. Die kanadischen Regulierungsbehörden haben 2025 die Durchsetzungsmaßnahmen erhöht. FINTRAC, die Finanzaufklärungsbehörde des Landes, verhängte eine Strafe von 176,96 Millionen CAD gegen Cryptomus wegen Verstößen gegen das Geldwäschegesetz und belegte KuCoin mit einer Geldstrafe von 19,5 Millionen CAD wegen ähnlicher Verstöße.
Die Kombination aus gerichtlichen Datenanforderungen, bevorstehenden CARF-Berichterstattungsanforderungen und der geplanten Behörde für Finanzkriminalität stellt eine bedeutende Erweiterung des Ansatzes Kanadas zur Besteuerung und Compliance im Bereich Kryptowährungen dar.