Schuldig bekannt im internationalen Krypto-Betrug
Fünf Männer haben sich schuldig bekannt wegen ihrer Rolle in einem internationalen Krypto-Betrug, der sich auf 36,9 Millionen Dollar beläuft und gezielt Amerikaner anvisierte. Die gestohlenen Gelder wurden letztendlich an ein Krypto-Betrugszentrum in Kambodscha überwiesen. Die Betrüger nutzten Scheinfirmen und US-Bankkonten, um die illegalen Gelder zu sammeln, bevor sie diese in Tether umwandelten und an eine in Kambodscha kontrollierte Krypto-Wallet transferierten, wie die US-Anwaltschaft für den Zentralen Distrikt von Kalifornien am Montag mitteilte. Die Schuldbekenntnisse sind ein Zeichen für den Durchbruch der US-Regierung im Kampf gegen Krypto-Betrug und Geldwäsche-Netzwerke in Asien, insbesondere solche, die mit der nordkoreanischen, staatlich unterstützen Lazarus-Gruppe verbunden sind.
Methoden der Betrüger
Die Angeklagten – Joseph Wong, Yicheng Zhang, Jose Somarriba, Shengsheng He und Jingliang Su – nahmen direkten Kontakt zu den Opfern über soziale Medien, Messaging-Plattformen und Dating-Apps auf. Sie führten ausführliche Textgespräche und riefen die Opfer sogar an, um ihr Vertrauen zu gewinnen und sie dazu zu bewegen, in ihr Krypto-Investitionsschema zu investieren.
„Die Betrüger behaupteten, dass die Investments der Opfer an Wert gewinnen, während die Gelder in Wirklichkeit gestohlen wurden und nicht investiert waren“, erklärte das US-Justizministerium.
Die fünf Männer agierten über verschiedene Länder hinweg, darunter die USA, Spanien, China und die Türkei.
Das Krypto-Wäsche-Netzwerk
So funktionierte das Krypto-Wäsche-Netzwerk: Somarriba und He gründeten die Scheinfirma „Axis Digital“ und eröffneten ein Deltec-Bankkonto auf den Bahamas, um die Gelder der Opfer zu empfangen. Su fungierte als Direktor und half bei der Umwandlung der Opfergelder in USDT, während Wong ein Geldwäsche-Netzwerk betreute und die Gelder auf internationale Bankkonten transferierte. Zhang verwaltete zudem zwei US-Bankkonten, die zur Verarbeitung der illegalen Gelder genutzt wurden. Schließlich wurden die gestohlenen Gelder an die Anführer der Betrugszentren in Kambodscha überwiesen, so die US-Anwaltschaft.
Rechtliche Folgen
Krypto-Betrüger sehen sich harten Strafen gegenüber: Zhang, der seit Mai 2024 inhaftiert ist, sowie Wong, die beide mit einer 20-jährigen Gefängnisstrafe für die Geldwäscheverschwörung rechnen müssen, zu der sie sich schuldig bekannt haben. Auch die anderen drei Männer könnten bis zu fünf Jahre Haft für ihre Beteiligung an einer Verschwörung zur Führung eines nicht lizenzierten Gelddienstes erhalten, so die US-Anwaltschaft. Su ist seit November 2024 in Haft und hat für den 17. November eine Anhörung zur Strafzumessung. Insgesamt haben sich mittlerweile acht Personen für Straftaten im Zusammenhang mit der Krypto-Betriebsoperation schuldig bekannt.
Maßnahmen gegen die Huione Group
Das US-Finanzministerium unternimmt Schritte gegen Huione, um den Zugang zur amerikanischen Finanzstruktur zu verhindern: Aktuell sucht das US-Finanzministerium nach Möglichkeiten, die auf Kambodscha basierte Huione Group vom Zugang zum amerikanischen Bankensystem auszuschließen. Die Firma wird beschuldigt, der staatlich geförderten Lazarus-Gruppe aus Nordkorea bei der Geldwäsche von Kryptowährungen geholfen zu haben.
Am 1. Mai schlug das Financial Crimes Enforcement Network des Finanzministeriums vor, Finanzinstituten den Zugang zu Korrespondenzkonten oder durchlaufenden Konten, die mit der Huione Group verbunden sind, zu verwehren.
„Die Huione Group hat sich als Marktplatz der Wahl für böswillige Cyberakteure etabliert“, erklärte der US-Finanzminister Scott Bessent.
Am 13. Mai meldete ein Partnerunternehmen der Huione Group, Haowang Guarantee, dass es seine Kommunikation über Telegram eingestellt hat, was zuvor intensiv für die Koordination seiner Geldwäscheaktivitäten genutzt wurde. Dennoch berichtete die Krypto-Analysefirma TRM Labs, dass sie transaktionale und verhaltensbezogene Verbindungen zwischen Huione Guarantee und einem anderen Telegram-basierten Garantieservice, Xinbi, gefunden hat, was darauf hindeutet, dass ein Weg gefunden wurde, das Verbot zu umgehen.