Illegale Crypto-Mining-Aktivitäten bei der Russischen Eisenbahn
Die Energiechefs der Russischen Eisenbahn (RZD) sollen Strom von ihrem Arbeitgeber gestohlen haben, um private Crypto-Mining-Anlagen zu betreiben, berichten Staatsanwälte aus St. Petersburg. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax hat ein Gericht in der Stadt die Festnahme des Leiters der Energieabteilung der RZD, Sergei Kuznetsov, sowie seines Stellvertreters Nikolai Baltser angeordnet. Das Smolninsky Bezirksgericht entschied, dass beide bis zum 15. November in Haft bleiben sollen.
Vorwürfe und Ermittlungen
Die Staatsanwälte geben an, dass das Duo fast 1 Milliarde Rubel (über 12 Millionen Dollar) an Strom entwendet hat, um die Mining-Anlagen zu betreiben. Ihnen wird Machtmissbrauch vorgeworfen. Die Polizei vermutet jedoch, dass sie nicht allein gehandelt haben. Ermittler berichten, dass ein bisher „unidentifizierter Drahtzieher“ Kuznetsov und Baltser bezahlt haben soll. Dieser Drahtzieher habe die Ressourcen der Russischen Eisenbahn für das energieintensive Mining angezapft. Die Beamten glauben, dass dieser Drahtzieher Teil einer organisierten kriminellen Gruppe ist, die auch andere RZD-Mitarbeiter umfasst.
Entdeckung der Mining-Anlagen
Die Polizei entdeckte die illegalen Crypto-Mining-Anlagen an den Umspannwerken Gromovo und Lugovaya, die mit dem zentralen Stromnetz der RZD verbunden sind. Diese Anlagen arbeiteten unentdeckt vom 16. September 2024 bis zu ihrer Entdeckung am 16. September dieses Jahres.
Reaktionen und Marktveränderungen
Die Staatsanwälte sind überzeugt, dass die Festgenommenen sich bewusst waren, dass die Anlagen einen „unkontrollierten Verbrauch von elektrischer Energie“ erforderten. Zudem hätten sie gewusst, dass ihr Handeln die Eigentumsrechte der RZD verletzte und die legitimen Interessen ihres Arbeitgebers schädigte. Kuznetsov kooperierte sofort mit der Voruntersuchung nach seiner Festnahme, während beide Angeklagten gegen ihre Festnahme Einspruch erhoben. Sie erklärten, nicht die Absicht zu haben, vor ihren Prozessen zu fliehen.
Anfang dieses Monats berichteten russische Elektronik-Händler, dass die Nachfrage nach Crypto-Mining-Hardware in St. Petersburg und der umliegenden Region nun die dritthöchste im Land erreicht hat. Es gibt Hinweise darauf, dass einige Miner traditionelle Bitcoin-Mining-Hotspots in Südsibirien und im Nordkaukasus zugunsten größerer städtischer Gebiete verlassen.