Vorschlag zur Reduzierung der Blockzeit von Ethereum
Ein Ethereum-Entwickler hat einen Vorschlag unterbreitet, der die Reduzierung der Blockzeit des Netzwerks von 12 Sekunden auf 6 Sekunden empfiehlt, um die Bestätigungszeiten von Transaktionen und die Benutzererfahrung zu verbessern. Der Ethereum Improvement Proposal (EIP) 7782, der am 21. Juni von dem leitenden Entwickler Barnabé Monnot diskutiert wurde, schlägt vor, die Slot-Zeit — also wie oft neue Blöcke erstellt werden — auf 6 Sekunden zu reduzieren, indem die zeitlichen Abläufe verschiedener Blockchain-Operationen angepasst werden.
„Kürzere Slot-Zeiten verbessern den Bestätigungsservice und haben das Potenzial, den Servicepreis über das heutige Niveau zu heben“
erklärte Monnot. Der „Servicepreis“ von Ethereum bezieht sich auf den wirtschaftlichen Wert, den das Netzwerk für die Bereitstellung seines Kerndienstes als Abwicklungs- und Bestätigungsplattform erfassen kann. Der ursprünglich im Oktober 2024 erstellte Vorschlag ist dafür gedacht, in das Glamsterdam-Update aufgenommen zu werden, das für Ende 2026 geplant ist.
„Bis dahin werden wir eine gesunde Skalierung erreicht haben und wahrscheinlich Blöcke mit dreimal dem aktuellen Gaslimit und achtmal dem aktuellen Blob-Angebot erreichen“
fügte er hinzu.
Vorteile schnellerer Ethereum-Slots
Die Mannschaft des Ethereum-Staking-Protokolls Everstake erklärte am Montag, dass neue Blöcke doppelt so häufig vorgeschlagen werden könnten, was das Netzwerk beschleunigt und mehrere Vorteile mit sich bringt. Kürzere Slot-Zeiten bedeuten eine schnellere Einbeziehung von Transaktionen, was die Benutzererfahrung durch eine reaktionsschnellere Kette verbessert.
Wallets würden aktualisierte Daten nach der Einbeziehung von Transaktionen schneller anzeigen, und Onchain-Daten würden häufiger aktualisiert, was zu reibungsloseren Erfahrungen über Wallets, DApps und Layer-2-Netzwerke führen würde. Zudem würde es die Zensurmöglichkeiten für Transaktionen erschweren, da es mehr Blockproduzenten pro Minute gibt.
DeFi- und Gebührenerleichterungen
Darüber hinaus wären auch mehrere Vorteile für den Handel und die dezentrale Finanzwirtschaft (DeFi) zu erwarten, wie schnellere Preisaktualisierungen auf dezentralen Börsen und reduzierte Verluste durch Arbitragehändler, die Preisunterschiede ausnutzen. Die Handelsgebühren würden sinken, da die Märkte effizienter werden, und es würde mehr Liquidität in automatisierten Marktmaklern geben, sagte Monnot.
„Schnellere Slots führen zu mehr Liquidität, was niedrigere Handelsgebühren für die Nutzer und erhöhte Netzwerkeffekte für Ethereum bedeutet“
Es könnten jedoch auch einige Abwägungen erforderlich sein, wie etwa negative Auswirkungen auf langsamere oder schlecht verbundene Validatoren, die möglicherweise mit den strikteren Zeitvorgaben Schwierigkeiten haben. Außerdem könnte die Bandbreite durch häufigere Konsensnachrichten höher gefordert sein und es bestünde ein größeres Potenzial für Netzwerküberlastungen während Spitzenzeiten. Um Netzwerkinstabilitäten und die Gefahr von misslungenen Smart Contracts zu vermeiden, wären außerdem umfassende Tests erforderlich.
Verkürzung der Subslot-Zeiten
EIP-7782 schlägt Anpassungen bei drei wichtigen Subslot-Zeiten vor: Die Blockvorschlagszeit würde von vier Sekunden auf drei sinken, die Bestätigungszeit von vier Sekunden auf 1,5 Sekunden und die Aggregationszeit ebenfalls von vier Sekunden auf 1,5 Sekunden, was insgesamt eine Zeitersparnis von sechs Sekunden bedeutet. Die Verkürzung der Subslots führt dazu, dass weniger Zeit für die Erfüllung jeder Aufgabe zur Verfügung steht, erklärte Monnot.
„Meiner Meinung nach wäre eine Verdopplung der Slot-Zeit nach dieser Ausführung eine großartige Option für Ethereum, die ernsthaft für Glamsterdam in Betracht gezogen werden sollte“
Das Glamsterdam-Update befindet sich noch in der frühen Entwurfsphase und konzentriert sich auf Gasoptimierungen sowie Effizienzsteigerungen auf Protokollebene, was Ethereum im Wesentlichen schneller und günstiger nutzbar macht.
