Regulierung von Krypto-Assets in der EU
Mehr als 50 Institutionen, darunter bedeutende Stablecoin-Emittenten und Krypto-Dienstleister, haben innerhalb der ersten sechs Monate der Regulierung die Genehmigung im Rahmen des „Markets in Crypto-Assets“ (MiCA) der Europäischen Union erhalten. Am 7. Juli teilte Patrick Hansen, Manager bei Circle, neue Daten von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) mit, die zeigen, dass 53 Unternehmen nur sechs Monate nach Inkrafttreten des MiCA-Rahmens Lizenzen erhalten haben. Diese Lizenzen ermöglichen es den Unternehmen, ihre Dienstleistungen in 30 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ohne zusätzliche Genehmigung in jeder Jurisdiktion anzubieten. Laut Hansen markiert die Flut an Lizenzen einen bedeutenden Meilenstein für die Compliance von digitalen Vermögenswerten in der Region und zeigt, dass die Regulierung an Fahrt gewinnt.
Genehmigte Stablecoin-Emittenten
Bisher wurden 14 Unternehmen autorisiert, Stablecoins oder E-Geld-Token (EMTs) in 7 EU-Ländern auszugeben. Zu den bemerkenswerten lizenzierten Emittenten gehören Circle, Crypto.com, Société Générale, Stablemint, Quantoz und StablR. Gemeinsam stehen diese Unternehmen hinter 20 fiat-gestützten Stablecoins, darunter 12, die an den Euro gekoppelt sind, 7 an den US-Dollar und 1 an tschechischen Kronen. Tether, der Emittent von USDT, fehlt auf der Liste, da er die MiCA-Anforderungen noch nicht erfüllt hat. Infolgedessen wurde Tether von mehreren EU-basierten Börsen, darunter Coinbase und Crypto.com, delistet.
MiCA-lizenzierte Krypto-Handelsplattformen
Neben den Stablecoin-Emittenten haben auch 39 Krypto-Vermögensdienstleister (CASPs) MiCA-Lizenzen erhalten. Diese Lizenzen wurden in verschiedenen EU/EWR-Ländern verteilt, darunter Deutschland, Niederlande, Malta und Frankreich. Deutschland hat mit 12 die meisten Lizenzen erteilt, gefolgt von den Niederlanden und Malta mit 11 bzw. 5 Lizenzen. Die lizenzierten CASPs repräsentieren eine Mischung aus traditionellen Finanzinstituten, Fintech-Unternehmen und Krypto-nativen Geschäften. Zu diesen Unternehmen gehören BBVA, Robinhood, Coinbase, Kraken und OKX. Binance, die größte Krypto-Plattform nach Handelsvolumen, fehlt jedoch ebenfalls auf der Liste. Die Börse hat kürzlich Gillian Lynch als neue Leiterin für Europa und das Vereinigte Königreich eingestellt. Laut dem Unternehmen wird Lynch helfen, die regulatorischen Anforderungen in diesen Regionen zu erfüllen.