Vorschlag zur Erweiterung der Befugnisse der ESMA
Das Exekutivorgan der Europäischen Union hat einen Vorschlag unterbreitet, um der Marktaufsichtsbehörde, der European Securities and Markets Authority (ESMA), erweiterte Regulierungs- und Durchsetzungsbefugnisse zu übertragen. Dies hat eine Debatte unter den nationalen Regulierungsbehörden über die Abgabe von Kompetenzen nach Brüssel ausgelöst.
Der am Donnerstag angekündigte Vorschlag sieht vor, der in Paris ansässigen ESMA neue Befugnisse über bedeutende Clearinghäuser, zentrale Wertpapierverwahrstellen und Handelsplätze zu gewähren. Weniger als ein Jahr nach der Einführung eines nationalen Regulierungsrahmens für Kryptowährungsunternehmen fallen diese Einrichtungen sowie paneuropäische Marktbetreiber nun unter die Zuständigkeit der ESMA.
Zentralisierung der Marktregulierung
Die Zentralisierung der meisten Marktregulierungsbefugnisse innerhalb der EU erfordert die Genehmigung sowohl des Europäischen Parlaments als auch des Rates der Mitgliedstaaten, wobei einige Mitgliedsländer dem Vorstoß entschieden entgegenstehen.
Der Vorschlag zielt darauf ab, die Autorität und Ressourcen der ESMA zu stärken, indem ein Gremium von fünf unabhängigen Mitgliedern mit Amtszeiten von bis zu fünf Jahren eingerichtet wird. Der EU-Haushalt wird die Vorbereitungskosten übernehmen, während Handelsplätze, zentrale Wertpapierverwahrstellen und Anbieter von Krypto-Asset-Diensten die laufenden Kosten tragen werden.
Optimierung der europäischen Marktoperationen
Um die europäischen Marktoperationen zu optimieren, plant die Europäische Kommission, die Gesetzgebung zu ändern, um den Mitgliedstaaten die Auferlegung zusätzlicher Anforderungen an Wertpapieremittenten zu untersagen. Dies umfasst auch die Vereinfachung der Lizenzierungsprozesse, um grenzüberschreitende Dienstleistungen zentraler Wertpapierverwahrstellen zu verbessern, und die Integration der Distributed-Ledger-Technologie in den Regulierungsrahmen.
Die Verhandlungen über diesen umfassenden Plan sollen im Januar beginnen, wobei Zypern zu diesem Zeitpunkt die rotierende Präsidentschaft des EU-Rates übernimmt.