Führungswechsel bei der SEC
Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat zwei bedeutende Führungswechsel angekündigt, die wesentliche Auswirkungen auf den regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte haben könnten. Brian T. Daly wird am 8. Juli die Position des Direktors der Abteilung für Investmentmanagement übernehmen, während Kurt Hohl am 7. Juli die Rolle des Chief Accountant einnehmen wird. Diese Ernennungen folgen auf die Amtsübernahme des *crypto-freundlichen* Paul Atkins als Vorsitzender der SEC im April, was einen markanten Führungswechsel darstellt, der von der Branche für digitale Vermögenswerte begrüßt wird.
Brian T. Daly und seine Vision
Brian Daly bringt jahrzehntelange Erfahrung in der Fondsberatung in seine neue Position ein. Der erfahrene Jurist im Bereich Investmentmanagement kann auf eine beeindruckende Laufbahn zurückblicken, in der er Hedgefonds, Vermögensverwalter und private Investmentfirmen beraten hat. Zu seinen vorherigen Positionen zählen leitende Funktionen bei Akin Gump und Schulte Roth & Zabel sowie die Überwachung der Compliance bei renommierten Fonds wie Millennium Partners und Raptor Capital.
Dalys Ernennung könnte auf eine verstärkte Fokussierung der Regulierungen hindeuten, die sich besser an den Dynamiken der Branche orientieren, einschließlich neuer Strategien für digitale Vermögenswerte innerhalb traditioneller Fondsstrukturen.
„Brian hat eine umfassende Vertrautheit mit allen Facetten der Investmentmanagementbranche“, sagte Atkins.
Daly betonte, dass er bestrebt sei, die Regulierung „innerhalb des gesetzlichen Rahmens“ zu gestalten, dabei jedoch hohe Compliance-Erwartungen für Berater und Fondsmanager aufrechtzuerhalten. Sein Leistungsausweis deutet auf einen regulatorischen Ansatz hin, der sowohl rechtlich präzise als auch pragmatisch ist und voraussichtlich Einfluss darauf haben wird, wie krypto-bezogene Fondsprodukte wie Spot-ETH oder BTC-ETFs künftig bewertet werden.
Kurt Hohl und die Rechnungslegungsstandards
Die Rückkehr von Kurt Hohl als Chief Accountant bringt zusätzliche Relevanz für die Überwachungskompetenzen der SEC mit sich. Mit fast vier Jahrzehnten Erfahrung in der Wirtschaftsprüfung, einschließlich einer langjährigen Partnerschaft bei Ernst & Young, wird Hohls Fokus auf der Stärkung von Rechnungslegungsstandards und Transparenz liegen – entscheidende Themen, da immer mehr Krypto-Unternehmen den Gang an die Börse anstreben oder sich an die US-Offenlegungsgesetze halten müssen.
Hohl war bereits in den 1990er Jahren für die SEC tätig, wo er das grundlegende Financial Reporting Manual verfasste. Seine Rückkehr signalisiert einen erneuten Fokus auf strenge Berichterstattungsanforderungen und Klarheit in den Finanzberichten, insbesondere für krypto-native Unternehmen, die IPOs oder Stablecoin-Offenlegungen durchführen.
„In einer Zeit, in der sich die Kapitalmärkte rasant weiterentwickeln, positionieren diese Ernennungen die SEC, um sowohl auf Innovation als auch auf den Schutz der Anleger effektiver zu reagieren“, so Atkins.
Rückzug von Klagen
Unter der Leitung von Atkins hat die SEC bereits mehrere prominente Verfahren gegen Krypto-Unternehmen zurückgezogen oder verzögert. Zu Beginn dieses Jahres wurden die Klagen gegen Coinbase und Cumberland DRW fallengelassen, und eine separate Untersuchung gegen Uniswap Labs wurde im Februar ohne Durchsetzungsmaßnahmen eingestellt. Letzte Woche schloss die Behörde auch ihre Untersuchung gegen CyberKongz, ein bekanntes Ethereum-basiertes NFT- und Gaming-Projekt, ohne Maßnahmen zu ergreifen.
Kürzlich gab die SEC bekannt, dass sie keine weiteren rechtlichen Schritte gegen Richard Schueler unternehmen werde, besser bekannt als Richard Heart, dem Gründer von Hex, PulseChain und PulseX.