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Kenianisches Gericht fordert Sam Altmans Krypto-Projekt zur Löschung biometrischer Nutzerdaten auf

vor 4 Stunden
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Gerichtsbeschluss in Kenia gegen World

Ein kenianisches Gericht hat Sam Altmans Projekt World angeordnet, alle im Land gesammelten biometrischen Daten zu löschen. Diese Entscheidung verstärkt die globale Überprüfung der Datensammelpraktiken des Krypto-Startups. Das Obergericht in Nairobi entschied am Montag, dass World, früher bekannt als Worldcoin, sowie dessen Agenten sensible biometrische Daten ohne gültige Zustimmung des Büros des Datenschutzbeauftragten (ODPC) gesammelt haben.

Zusätzlich wurden Anreize in Form von Kryptowährung eingesetzt, um diese Daten zu erhalten, was gegen das Prinzip der informierten Zustimmung verstößt.

Joshua Malidzo Nyawa, Anwalt des Katiba Institute, der NGO, die die Klage eingereicht hat, bezeichnete das Urteil als „einen Sieg für das Recht auf Privatsphäre in Kenia.“

Er betonte: „Das Recht auf Privatsphäre ist ein verfassungsmäßliches Recht. Ein Verstoß kann eintreten, wenn gegen Verfahrensregeln verstoßen wird, zum Beispiel wenn eine Datenschutz-Folgenabschätzung nicht durchgeführt wird. Eine Zustimmung, die nach einem Anreiz, monetären Angeboten und Kryptowährung erteilt wird, ist nicht frei und somit illegal.“

World reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Decrypt um einen Kommentar. Das krypto-basierte digitale Identitätsprojekt, gegründet von Sam Altman und Alex Blania, nutzt speziell entwickelte Iris-Scan-Orbs zur Verifizierung von Personen und zur Ausstellung einer „World ID“. Nutzer erhalten im Gegenzug WLD, den nativen Token des Projekts, der teilweise durch persönliche Anmeldungen verteilt wurde.

Das Gericht ordnete an, dass die World Foundation und ihre Agenten alle gesammelten biometrischen Daten unter der Aufsicht des ODPC innerhalb von sieben Tagen löschen müssen. Zudem wurde das Sammeln oder Verarbeiten solcher Daten ohne ordnungsgemäße Bewertungen und gültige, nicht incentivierte Zustimmung untersagt.

Kritik und internationale Reaktionen

Diese Entscheidung kommt weniger als ein Jahr nach Kontroversen über die Aktivitäten von World in Kenia. Ein offizieller bezeichnete das Unternehmen als „eine Bande von Kriminellen.“ Ein Verbot wurde nach dem Ende einer polizeilichen Untersuchung im Juni 2024 aufgehoben. Dennoch stellt dieses Urteil einen erheblichen Rückschlag für die Bemühungen des Unternehmens dar, wieder Vertrauen auf dem Markt zu gewinnen.

World, gegründet von Sam Altman und Alex Blania, bewirbt World ID als „datenschutzorientierte“ Identitätslösung und betont lokale Datenspeicherung sowie kryptografische Schutzmaßnahmen. Trotz der betonten Sicherheitsvorkehrungen bleiben Aufsichtsbehörden weltweit skeptisch.

In Indonesien wurde World am Sonntag ausgesetzt, nachdem die Aufsichtsbehörden mitgeteilt hatten, das Unternehmen habe sich nicht ordnungsgemäß registriert und möglicherweise gegen lokale Gesetze verstoßen. Durchsetzungsmaßnahmen fanden in Hongkong, Deutschland und Brasilien statt, in denen ebenfalls Datenschutzbedenken geäußert wurden.

Ausblick und Marktreaktion

Auch wenn World in internationalen Märkten an Boden verliert, versucht das Unternehmen weiterhin zu expandieren. In den USA startet World nun in sechs Städten: Atlanta, Austin, Los Angeles, Miami, Nashville und San Francisco, wo die Einwohner WLD-Token im Austausch für die Registrierung erhalten können. Am Tag fiel WLD um 6,8 % auf $0,86, wie Daten von CoinGecko zeigen.

Bearbeitet von Sebastian Sinclair

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