Kryptoindustrie fordert Regulierung für Staking
Die Kryptoindustrieverbände drängen die US-amerikanische Wertpapieraufsichtsbehörde (SEC), endlich formelle Leitlinien zum Thema Staking zu veröffentlichen. Es bestehen nach wie vor erhebliche regulatorische Unsicherheiten für Anbieter von Web3-Infrastrukturen. Dies berichtet Allison Muehr, Leiterin der Staking-Politik beim Crypto Council for Innovation, einer Handelsgruppe.
Dringlichkeit der Klärung
Die Klärung der SEC-Position zum Staking ist für die Kryptoindustrie zur obersten Priorität geworden, wie Muehr während der Solana Accelerate-Konferenz in New York betonte.
„Wir sind erst zu etwa 25 % auf dem richtigen Weg“
stellte Muehr fest.
„Die SEC hat in den letzten vier Monaten mehr konstruktiven Austausch mit uns gehabt als in den letzten vier Jahren, aber wir haben immer noch keine formellen Leitlinien zum Staking erhalten.“
Regulatorische Vorgaben und Herausforderungen
In der Vergangenheit hatte die SEC unter der vorherigen US-Regierung gegen mehrere Krypto-Unternehmen durchgesetzt, die Staking-Dienste anboten, da diese als nicht registrierte Wertpapierangebote betrachtet wurden. Unter der Präsidentschaft von Donald Trump milderte die SEC jedoch ihre Haltung. So gab sie im Februar bekannt, dass Memecoins nach US-Recht nicht als Investitionsverträge gelten. Im April stellte die Behörde klar, dass Stablecoins, wenn sie ausschließlich als Zahlungsmittel vermarktet werden, ebenfalls nicht als Wertpapiere einzustufen sind.
Dennoch hat die Behörde bislang das Staking in börsengehandelten Fonds (ETFs) nicht genehmigt und keine formellen Leitlinien veröffentlicht, wie Staking-Dienste rechtssicher in den USA angeboten werden können.
Optimismus für zukünftige Genehmigungen
Muehr äußerte sich optimistisch, dass die SEC letztendlich Staking für Krypto-ETFs genehmigen wird, einschließlich der vorgeschlagenen Solana-Fonds.
„Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir die SEC zunächst mit der Struktur vertraut machen“
erklärte sie und erwähnte, dass die Branche kürzlich „eine einige produktive Gespräche mit der Behörde“ hatte.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir bald einen Solana ETF und sogar einen gestakten Solana ETF in den USA sehen werden.“
Weitere Herausforderungen durch den IRS
Die SEC ist jedoch nicht die einzige Institution, die die Kryptoindustrie überzeugen muss. Muehr wies darauf hin, dass auch der Internal Revenue Service (IRS), die oberste Steuerbehörde der USA, eine Position eingenommen hat, die von der Branche abgelehnt wird.
„Der IRS hat zu Staking-Belohnungen festgestellt, dass es sich um Dienstleistungsgewinne handelt“
sagte sie.
„Wir sind mit dieser Interpretation nicht einverstanden und setzen den Dialog fort.“