Kuwait verstärkt Maßnahmen gegen illegales Krypto-Mining
Die kuwaitischen Behörden haben ihre Maßnahmen gegen illegales Krypto-Mining verstärkt und Ermittlungen in 31 Fällen eingeleitet. Dabei wurden 116 Personen befragt. Laut Berichten lokaler Medien betrifft die Untersuchung die illegale Nutzung von Elektrizität für Krypto-Mining in 59 Wohnimmobilien. Diese Nutzung belastet nach Angaben der Behörden das nationale Stromnetz und hat zu weitreichenden Stromausfällen geführt.
Wie die kuwaitische Nachrichtenagentur Kuwait Times berichtet, versprach der Staatsanwalt, „strenge rechtliche Schritte“ gegen diejenigen einzuleiten, die das Gesetz verletzt haben.
Die Maßnahmen erfolgen zwei Wochen, nachdem das kuwaitische Innenministerium eine Warnung ausgesprochen hatte, in der die Entdeckung von über 1.000 illegalen Krypto-Mining-Standorten im Land angesprochen wurde. Krypto-Mining wird vom Ministerium als unrechtmäßige Ausbeutung elektrischer Energie beschrieben und als direkte Bedrohung für die öffentliche Sicherheit eingestuft, wie in einem Reuters-Bericht vom 1. Mai zitiert.
Sicherheitskampagne und gesetzliche Maßnahmen
Drei Tage nach der Warnung startete ein zwischenstaatliches Komitee eine umfassende Sicherheitskampagne, die vom Kriminalsicherheitssektor des Innenministeriums durchgeführt wurde, um illegalen Krypto-Mining-Aktivitäten Einhalt zu gebieten. Im Jahr 2023 verhängte das Land ein „absolutes Verbot aller Aktivitäten im Bereich virtueller Vermögenswerte und Kryptowährungen“, was auf eine Anordnung der Behörden zurückzuführen ist, die die Anti-Geldwäsche-Initiativen des Golfstaates überwachen.
Stromkosten und Verbrauch
Der Zugang zu Elektrizität wird für die Bewohner Kuwaits als relativ günstig angesehen, bei 4,6 Cent pro Kilowattstunde – das ist etwa viermal weniger als der durchschnittliche Preis von 16,44 Cent pro Kilowattstunde in den USA. Der Stromverbrauch Kuwaits erreichte im Januar 2025 laut dem wirtschaftlichen Analyseunternehmen CEIC Data 5.110 Gigawattstunden. Trotz dieser Faktoren hat die kuwaitische Regierung ihre Bürger aufgefordert, den Verbrauch zu minimieren und Energie zu sparen, da im Sommer Temperaturen von über 52 °C erwartet werden, was das Stromnetz zusätzlich belasten könnte.
Krypto-Mining und nachhaltige Energie
Obwohl Elektrizität günstig ist, ist das allgemeine Klima des Landes nicht ideal für Krypto-Mining-Rigs, die typischerweise zwischen 1.000 Watt (1 kW) und 8 kW Strom benötigen, wie eine Studie der U.S. Energy Information Administration aus dem Jahr 2024 zeigt. Krypto-Mining ist zwar nur ein Faktor unter vielen, die das Stromnetz beeinflussen, aber die Branche beginnt allmählich, auf nachhaltigere Praktiken umzuschwenken.
Tatsächlich argumentieren Befürworter, dass Krypto-Mining dazu beitragen kann, die Stromnetze zu stabilisieren. Eine neue Studie des Cambridge Centre for Alternative Finance zeigt, dass der Anteil nachhaltiger Energien für das Bitcoin-Mining auf 52,4 % gestiegen ist, gegenüber 37,6 % im Jahr 2022.