Luxemburgs intergenerationaler Staatsfonds investiert in Bitcoin-ETFs
Der intergenerationale Staatsfonds Luxemburgs hat 1% seines Vermögens in Bitcoin-ETFs investiert. Damit ist der FSIL der erste staatliche Fonds in Europa, der diesen Schritt wagt. Während einer Präsentation zur Diskussion über den Haushalt 2026 im Chambre des Députés kündigte Finanzminister Gilles Roth an, dass der luxemburgische intergenerationale Staatsfonds, kurz FSIL, 1% seines Vermögens in Bitcoin-ETFs investiert hat. Dies ist das erste Mal in der Geschichte, dass eine staatlich unterstützte Investitionseinheit in Europa einen Teil ihres Fonds in kryptowährungsbasierte Produkte investiert.
Hintergrund und neue Anlagestrategie
Obwohl andere europäische Länder wie Finnland und das Vereinigte Königreich bekannt dafür sind, Bitcoin (BTC) zu halten, wurden die Kryptowährungen dieser Länder häufig durch kriminelle Beschlagnahmungen erworben. Die Informationen wurden auf LinkedIn vom Direktor der Staatskasse und Generalsekretär Bob Kieffer geteilt. Er erklärte, dass die Investition Teil der neuen Anlagestrategie des FSIL sei, die im Juli 2025 von der Regierung genehmigt wurde. Unter dem neuen Rahmen darf der FSIL bis zu 15% seines Anlageportfolios in alternative Investitionen, einschließlich Kryptowährungen, investieren. Weitere in dem Gesetz enthaltene alternative Anlageklassen sind Private Equity und Immobilien.
Reaktionen und Bedenken
„Einige könnten argumentieren, dass wir zu wenig und zu spät investieren; andere werden auf die Volatilität und die spekulative Natur dieser Investition hinweisen“, räumte Kieffer in seinem Beitrag ein. „Dennoch kam der Vorstand des Fonds zu dem Schluss, dass eine 1%-Allokation das richtige Gleichgewicht findet und gleichzeitig eine klare Botschaft über das langfristige Potenzial von Bitcoin sendet“, fügte er hinzu.
Aktuelle Vermögenswerte und zukünftige Entwicklungen
Zum 30. Juni verwaltet der Fonds Vermögenswerte im Wert von 764 Millionen Euro, was fast 888 Millionen Dollar entspricht. Das bedeutet, dass der FSIL rund 9 Millionen Dollar in Bitcoin-ETFs investiert hat, basierend auf der 1%-Allokation. Die Entscheidung, eine seiner staatlich finanzierten Investitionseinheiten in Krypto zu investieren, markiert einen signifikanten Wandel von der bisherigen Skepsis gegenüber Krypto-Unternehmen, die durch die jüngste nationale Risikoanalyse Luxemburgs reflektiert wird.
Im Mai 2025 stuften die luxemburgischen Behörden Krypto-Börsen als Unternehmen ein, die ein hohes Risiko für Geldwäsche darstellen. In dem Bericht wird festgestellt, dass die Krypto-Industrie weiterhin ein hohes Risiko darstellt, aufgrund von Faktoren wie Transaktionsvolumen, Kundenreichweite und Vertriebskanälen. Darüber hinaus wurde die „Natur des Geschäfts“ bei Anbietern von virtuellen Vermögenswerten kritisch betrachtet, da nicht alle Krypto-Unternehmen eine klare Eigentums- oder Rechtsstruktur aufweisen. Trotz dieser früheren Warnungen scheint sich die Einstellung nach der Genehmigung des neuen Rahmens des Fonds geändert zu haben. Es bleibt abzuwarten, ob der Staatsfonds einen größeren Prozentsatz seiner 15%-Allokation in andere krypto-basierte Anlageinstrumente investieren wird.