Die Morgenminute
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Wichtige Nachrichten des Tages
Ethereum versucht, eines seiner größten Probleme zu lösen: Die Fragmentierung innerhalb des Netzwerks. Wenn es gelingt, könnte Ethereum und seine Layer-2-Lösungen (L2) nie wieder dasselbe sein. Die Ethereum Foundation hat erste Arbeiten an einem Konzept vorgestellt, das als Ethereum Interoperability Layer (EIL) bezeichnet wird. Die Idee ist einfach, aber ehrgeizig: Alle Ethereum L2s sollen sofort, sicher und auf eine für den Benutzer unsichtbare Weise miteinander kommunizieren können. Kein Rätselraten mehr, auf welcher Kette man sich befindet. Kein Jonglieren mehr mit Token oder Brücken. Keine Sorgen mehr, ob die Wallet mit dem richtigen Netzwerk verbunden ist. Nutzer würden eine Transaktion einmal signieren, und die Wallet sowie das Netzwerk würden den Rest im Hintergrund erledigen.
Die Ethereum Foundation betont, dass dieses Vorhaben mit den Grundwerten von Ethereum in Einklang steht: Selbstverwahrung, Zensurresistenz, Open-Source-Entwicklung und Datenschutz. Der Fahrplan wird in Phasen umgesetzt, beginnend mit grundlegenden Standards und Messaging zwischen den L2s und schließlich hin zu einer Echtzeit-, vertrauensminimierten Kommunikation zwischen den Ketten.
„Was wäre, wenn sich alle L2s wie ein einzelnes, einheitliches Ethereum anfühlten? Keine Brücken, über die man nachdenken muss, keine Kettennamen, die man erkennen muss, keine fragmentierten Salden oder Vermögenswerte. Das ist die Vision des Ethereum Interoperability Layers (EIL): Ethereum wieder wie eine Kette fühlen zu lassen – während die vertrauensminimierten, dezentralen Grundlagen, die uns allen wichtig sind, erhalten bleiben“, erklärt Yoav Weiss, Forscher der Ethereum Foundation.
Der aktuelle Ethereum-Stack ist fragmentiert: Dutzende von L2s, jede mit ihrer eigenen Benutzererfahrung, Verträgen, Brücken und Tokenflüssen. Interop zielt darauf ab, diese Reibung zu beseitigen und die Benutzer in die Zukunft der „Account-Abstraktion“ zu führen. Nutzer können sich in einer App anmelden und sie nutzen, unabhängig davon, auf welcher Kette die App läuft. Wenn Ethereum dies gelingt, wird es auch die Komponierbarkeit fördern, was bestehenden Apps über L2s erleichtert, zusammenzuarbeiten und aufeinander aufzubauen.
Das alles klingt sehr optimistisch für Ethereum (und ETH). Aber was passiert mit den bestehenden L2-Token? In einer interoperablen Zukunft wird es den Nutzern egal sein, auf welcher Kette sie sich befinden, was es schwieriger macht, diesen Ketten einen Wert zuzuweisen. Möglicherweise bleiben grundlegende Bewertungsmetriken wie Total Value Locked (TVL), Nutzung und Apps hinter den Kulissen erhalten. Das ist zumindest ein Aspekt, über den man nachdenken sollte.
Unabhängig davon, was mit den L2-Token geschieht, ist dies ein großer Gewinn für die Benutzererfahrung auf Ethereum und damit ein großer Gewinn für die Nutzer. Die Zukunft von Ethereum ist gerade heller geworden…
Weitere Schlagzeilen
Ein paar Crypto- und Web3-Schlagzeilen, die mir aufgefallen sind: Hier ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Token-, Protokoll- und Airdrop-Nachrichten des Tages sowie eine Liste anderer bemerkenswerter Schlagzeilen des Tages im Bereich NFTs: