Urteil des nigerianischen Obersten Gerichtshofs
Der nigerianische Oberste Gerichtshof hat die Klage des ehemaligen Binance-Executives Tigran Gambaryan wegen rechtswidriger Haft gegen zwei Regierungsbehörden abgewiesen. Die Klage richtete sich gegen die Economic and Financial Crimes Commission (EFCC) sowie das Büro des Nationalen Sicherheitsberaters (NSA).
Hintergrund der Klage
Gambaryan hatte behauptet, seine Inhaftierung durch die nigerianischen Behörden sei rechtswidrig und übermäßig lang gewesen. In einem Urteil, das am 27. November verkündet wurde, entschied Richter Umar Mohammed zugunsten der nigerianischen Regierung und bestätigte die Rechtmäßigkeit der Haft.
Begründung des Urteils
Die Entscheidung basierte auf dem Prinzip der richterlichen Nichteinmischung in die verfassungsmäßigen Pflichten der Sicherheitsbehörden Nigerias. Laut einem lokalen Bericht hielt der Richter die Maßnahmen des NSA und der EFCC gegen Binance und dessen Mitarbeiter für verfassungsgemäß.
Zusätzlich stellte der Richter fest, dass Gambaryan nicht nachweisen konnte, dass er Immunität vor Strafverfolgung in Nigeria oder nach nigerianischem Recht genoss.
Inhaftierung von Gambaryan
Gambaryan, ein ehemaliger US-Bundesagent, wurde Anfang 2024 kurz nach seiner Ankunft im Land festgenommen, um über die angeblichen finanziellen Verstöße von Binance zu sprechen. Zusammen mit seinem Kollegen Nadeem Anjarwalla wurde Gambaryan zunächst in einem Gästehaus festgehalten, während die Behörden Anklage gegen das Duo und die Börse vorbereiteten.
Nachdem Anjarwalla jedoch geflohen war, wurde Gambaryan in das Kuje Correctional Centre verlegt, wo er monatelang blieb. Seine umstrittene Inhaftierung und Berichte über eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands lösten einen weltweiten Aufschrei aus, der US-Beamte dazu veranlasste, die nigerianische Regierung zur Freilassung zu drängen. Gambaryan wurde schließlich im Oktober 2024 freigelassen.
Vorwürfe gegen die nigerianische Regierung
Vor der Einreichung der Klage hatte Gambaryan behauptet, seine Inhaftierung sei auf die Weigerung von Binance zurückzuführen, eine Bestechung von 150 Millionen Dollar zu zahlen, eine Behauptung, die von der nigerianischen Regierung schnell zurückgewiesen wurde.