Krypto-Mining-Farm in Russland geschlossen
Die russischen Staatsanwaltschaften haben eine 30.000 Quadratmeter große Krypto-Mining-Farm geschlossen, die illegal in einer Industrieanlage auf staatlichem Boden betrieben wurde. Laut einem Telegram-Post des offiziellen Kontos der Staatsanwaltschaft im Gebiet Krasnojarsk befand sich die „Freiluft“-Einrichtung in der Stadt Nazarovo, etwa 240 Kilometer westlich von Krasnojarsk im zentralen Sibirien.
Durchsuchung und Feststellungen
Das Büro erklärte, es habe einen Gerichtsbeschluss erhalten, der es den Gerichtsvollziehern ermöglichte, die Einrichtung zu durchsuchen. Die Farm soll Coins im Wert von rund 4,6 Millionen Rubel (etwa 58.672 USD) pro Monat für ihre Betreiber abgebaut haben.
Die Staatsanwaltschaft wies darauf hin, dass die Betreiber die Einrichtung mit Stacheldraht abgesperrt hatten, obwohl der Standort alles andere als unauffällig war. In ihrem Bericht hieß es:
„Die Farm war direkt im Freien im industriellen Zentrum der Stadt angesiedelt.“
Offiziell war das Gelände als „nicht Wohngebäude“ unter dem Namen eines Managementunternehmens registriert. Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler mehrere Transformatoren, Stromgeneratoren, Kühlgeräte und Krypto-Mining-Rigs vor Ort. Laut der Staatsanwaltschaft hatte das Managementunternehmen das Grundstück an eine Krypto-Mining-Firma vermietet, einschließlich eines angeblich „nicht existierenden Gebäudes“. Der Miner hatte demnach seine Rigs mit dem Stromnetz der Stadt verbunden.
Rechtliche Schritte und Sicherheitsbedenken
Die Staatsanwaltschaft gab an, einen Hinweis von einem Energieanbieter erhalten zu haben, der eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Notstromausfälle in der Einrichtung festgestellt hatte. Während ihrer Ermittlungen entdeckten die Staatsanwälte, dass das Unternehmen keine Genehmigung zur Nutzung von Stromempfangseinheiten oder zur Nutzung von staatlichem Land eingeholt hatte. Zudem stellte sich heraus, dass die Miner die Brandschutzbestimmungen nicht einhielten, was ein Risiko für die öffentliche Sicherheit darstellt.
Das Büro erklärte, dass zunächst an das Unternehmen geschrieben wurde, um es aufzufordern, die Aktivitäten einzustellen. Der Betreiber habe diese Aufforderung jedoch „ignoriert“. Daraufhin reichte die Staatsanwaltschaft einen Antrag bei einem Bezirksgericht ein, das sämtliche Aktivitäten in der Einrichtung „bis zur Behebung der Verstöße“ untersagte.
Korruption und illegale Praktiken
Im Februar dieses Jahres wurde ein Mitarbeiter eines Energieanbieters in Krasnojarsk Krai dabei erwischt, wie er Bestechungsgelder in Höhe von 7.380 USD von illegalen Krypto-Minern annahm. Der Mitarbeiter hatte sich bereit erklärt, die Aktivitäten der Miner sowie deren illegale Verbindungen zum Stromnetz zu ignorieren. Laut Ermittlungen stahlen dieselben Miner Elektrizität im Wert von etwa 9,4 Millionen Rubel (circa 119.592 USD) aus dem Energiesystem von Krasnojarsk Krai.
Das Register der Krypto-Miner des Föderalen Steuerdienstes zeigt, dass Krasnojarsk Krai zu den drei wichtigsten Krypto-Mining-Regionen Russlands zählt, zusammen mit der Region Irkutsk und der Republik Tatarstan.