Erster geschlossener Investmentfonds für Bitcoin-Mining in Russland
Ein russisches Energieunternehmen hat den ersten geschlossenen Investmentfonds (CEF) für Bitcoin-Mining im Land ins Leben gerufen. Laut einem Bericht der russischen Zeitung Vedomosti trägt der Fonds den Namen „Crypto Factory“. Er wurde von dem in Penza ansässigen Gasanbieter Power Systems und der Finanzverwaltungsgesellschaft Finam initiiert. Nur qualifizierte Anleger haben Zugang zu diesem Fonds.
Das Kapital der Anleger fließt in die Stromversorgung von BTC-Mining-Anlagen, die mit Erdgas betrieben werden. Die Betreiber des Fonds verkaufen die geminten Bitcoins (BTC) und stellen den Anlegern regelmäßige Auszahlungen zur Verfügung.
Funktionsweise von geschlossenen Investmentfonds
In der Finanzwelt beziehen sich CEFs in der Regel auf Investmentfonds, die nur einmal eine feste Anzahl von Anteilen ausgeben, typischerweise während eines Erstangebots. Im Gegensatz zu traditionellen offenen Fonds geben die Emittenten keine Anteile kontinuierlich aus oder lösen sie ein. Stattdessen werden CEF-Anteile an einer Börse gehandelt, ähnlich wie einzelne Aktien.
Einblick in die Finanzierungsdetails
Power Systems erklärt, dass es den Anlegern Analysedaten bereitstellen wird. Zudem erhalten sie Zugang zu CCTV-Kameraflüssen, die die Arbeiten auf den Mining-Farmen überwachen. Die Laufzeit des Fonds beträgt fünf Jahre, bei einem anfänglichen Kapital von 850 Millionen Rubel (rund 11 Millionen Dollar). Potenzielle Anleger müssen mindestens 5 Millionen Rubel (etwa 63.719 Dollar) in den Fonds investieren, wie das Unternehmen mitteilt.
Das Energieunternehmen geht davon aus, dass das Grundfinanzierungsmodell eine Rendite von 49 % pro Jahr erzielen kann. Außerdem wurde eine Zwischenzahlung von 10 % pro Jahr, die vierteljährlich erfolgt, versprochen.
Risiken und Marktinsights
Ein Vertreter von Power Systems führte aus, dass der Fonds einen Break-even-Punkt erreichen würde, sofern die Bitcoin-Preise in den nächsten fünf Jahren nicht unter 35.000 Dollar fallen.
Sinken die BTC-Preise unter diesen Wert, würden die Anleger keinen Gewinn erzielen können, so das Unternehmen. Die genauen Kosten des Bitcoin-Minings in Russland sind unklar, da die Strompreise je nach Region variieren. Experten berichteten am Ende des letzten Geschäftsjahres, dass US-Miner im Durchschnitt 82.162 Dollar aufwendeten, um BTC zu minen.
Optimistische Haltung Russlands gegenüber Bitcoin
Nachdem Moskau in der Vergangenheit relativ vorsichtig war, was den Zugang von Investoren zu krypto-bezogenen Finanzprodukten betrifft, hat sich die Haltung im Jahr 2025 erheblich verbessert. Ende Mai erteilte die russische Zentralbank den Finanzinstituten die Erlaubnis, qualifizierten Anlegern den Zugang zu Krypto-Derivatprodukten anzubieten.
Anfang dieses Monats begann die Moskauer Börse, ein Bitcoin-Futures-Kontraktprodukt für qualifizierte Anleger anzubieten. Dieses Produkt ist mit dem iShares Bitcoin Trust ETF (IBIT) von BlackRock verbunden und stellt das erste krypto-bezogene Produkt der Börse dar.
Power Systems und die Zukunft des Krypto-Minings
Power Systems, gegründet im Jahr 2005, hat kürzlich seine Aufmerksamkeit auf gasbetriebene Krypto-Mining-Betriebe gelenkt, die mit assoziiertem Gas arbeiten. Dieses entsteht häufig bei Ölbohrungen und wird in der Regel vor Ort verbrannt, wenn kein unmittelbarer Bedarf besteht.
Das Unternehmen behauptet, dass das Mining von BTC in Gasfeldern „hilft, Kosten zu senken“. Zudem wird angemerkt, dass dies das Mining nicht nur günstiger macht, sondern auch die Kohlenstoffbilanz der Miner verringert.