Klage gegen Unicoin und seine Führungskräfte
Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC hat das Krypto-Unternehmen Unicoin, Inc. und drei seiner leitenden Angestellten angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, Investoren durch falsche Angaben zu verleiten, die sich auf Zertifikate beziehen, die angeblich mit zukünftigen Auszahlungen von Krypto-Vermögenswerten verbunden sind. Laut einer Pressemitteilung der SEC soll Unicoin Investoren durch die Förderung von Zertifikaten in die Irre geführt haben, die angeblich das Recht auf den Erhalt von Unicoin-Tokens – einer Form von Krypto-Vermögenswerten – garantierten.
Betrugsmasche und Übertreibung der Vermögenswerte
„Wir behaupten, dass Unicoin und seine Führungskräfte Tausende von Investoren mit fiktiven Versprechungen ausgebeutet haben, indem sie behaupteten, dass ihre Tokens, sobald sie ausgegeben werden, durch reale Vermögenswerte, darunter ein internationales Portfolio wertvoller Immobilien, gedeckt wären“, erklärte Mark Cave, Associate Director der Enforcement-Abteilung der SEC.
Er fügte hinzu, dass der Wert von Unicoins Immobilienbeständen erheblich übertrieben wurde, während die tatsächlichen Zahlen weit hinter den Ansprüchen des Unternehmens zurückblieben. Cave betonte, dass der Großteil der Verkaufszahlen der Rechtezertifikate im Wesentlichen erfunden war.
Die Rolle der Unternehmensleitung
Die SEC gab an, dass die Führungskräfte des Unternehmens – der Vorstandsvorsitzende Alex Konanykhin, Silvina Moschini, die ehemalige Präsidentin und Vorsitzende des Vorstands, sowie das aktuelle Vorstandsmitglied und der ehemalige Chief Investment Officer Alex Dominguez – eine zentrale Rolle bei der orchestrierten Betrugsmasche spielten. Der neueste Schritt der Behörde zielt darauf ab, die Akteure zur Verantwortung zu ziehen.
Irreführende Marketingstrategien
Laut der SEC hat Unicoin seine Rechtezertifikate aggressiv durch hochkarätige Marketingkampagnen beworben, darunter Werbung an großen Flughäfen, in tausenden von Taxis in New York City, in Fernsehsendungen sowie auf Social-Media-Plattformen. Unicoin und seine Führungskräfte werden auch beschuldigt, mehr als 5.000 Investoren dazu verleitet zu haben, Rechtezertifikate zu kaufen, indem sie falsche und irreführende Aussagen über deren Sicherheit, Stabilität und Rentabilität machten und diese als „Next-Generation“-Krypto-Vermögenswerte bezeichneten.
Unterm Strich
Die Gesellschaft behauptete, die mit den Rechtezertifikaten verbundenen Tokens seien durch Milliarden von Dollar in Immobilien und Unternehmensbeteiligungen vor dem Börsengang gedeckt. Tatsächlich waren die Vermögenswerte des Unternehmens jedoch nur einen kleinen Bruchteil dieses Betrags wert. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Unicoin über 3 Milliarden USD in Rechtezertifikaten verkauft hat, jedoch lediglich weniger als 110 Millionen USD eingenommen wurden. Das Unternehmen stellte zudem die Rechtezertifikate und Tokens fälschlicherweise als bei der SEC oder in den USA registriert dar, was nicht der Wahrheit entsprach.
Die Klage der SEC besagt weiterhin, dass Unicoin und Konanykhin gegen die bundesstaatlichen Wertpapiergesetze verstoßen haben, indem sie Rechtezertifikate ohne ordnungsgemäße Registrierung angeboten und verkauft haben. Dem Vorstandsvorsitzenden von Unicoin wird vorgeworfen, persönlich mehr als 37,9 Millionen Rechtezertifikate verkauft zu haben, um ermäßigte Preise anzubieten und Investoren zu erreichen, die von dem Hauptangebot ausgeschlossen waren, und somit die behauptete Ausnahme des Unternehmens von der Registrierung zu schützen.