Der mutige Schritt der SEC
Der mutige Schritt der SEC, Krypto-Exchange-Traded Products (ETPs) schnell auf den Markt zu bringen, entfacht einen hitzigen internen Konflikt und signalisiert einen entscheidenden Moment in der Entwicklung digitaler Vermögenswerte an der Wall Street. Zwei Kommissare der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) äußerten am 17. September stark unterschiedliche Perspektiven, nachdem die Behörde generische Listing-Standards für rohstoffbasierte ETPs, einschließlich solcher, die durch digitale Vermögenswerte gedeckt sind, genehmigt hatte.
Unterschiedliche Perspektiven der Kommissare
Kommissarin Hester Peirce unterstützte den neuen Rahmen als Schritt in Richtung Effizienz und Innovation, während Kommissarin Caroline Crenshaw warnte, dass dies Investoren unnötigen Risiken aussetzen könnte. Ihre gegensätzlichen Äußerungen verdeutlichen die breitere politische Kluft innerhalb der SEC hinsichtlich der aggressiven Integration krypto-bezogener Produkte in regulierte Märkte.
Peirce betonte die praktischen Vorteile der Änderungen und erklärte: „Der vereinfachte Listing-Prozess wird Investoren, Emittenten, anderen Marktteilnehmern und der Kommission zugutekommen, indem er die Zeit und Ressourcen reduziert, die erforderlich sind, um neue ETPs auf den Markt zu bringen.“ Sie fügte hinzu: „Die Genehmigungsanordnung von heute geht auf diese Bedenken ein, indem sie alternative regelbasierte Zulassungskriterien für die zugrunde liegenden Bestände von rohstoffbasierten ETPs, einschließlich kryptoassetbasierter ETPs, bereitstellt.“
Neue Regeln und deren Auswirkungen
Nach den neuen Regeln können Rohstoffe qualifizieren, wenn sie an einem Markt gehandelt werden, der Teil der Intermarket Surveillance Group ist, einem Futures-Kontrakt zugrunde liegen, der mindestens sechs Monate an einer von der Commodity Futures Trading Commission regulierten Börse gehandelt wurde, oder mit einem Exchange-Traded Fund (ETF) verbunden sind, der nicht weniger als 40 Prozent seines Nettovermögens in den Rohstoff investiert. Diese Standards erweitern den bereits auf ETFs angewandten vereinfachten Prozess und befreien Emittenten von der langwierigen Überprüfung gemäß dem Exchange Act Rule 19b-4.
Börsen müssen jedoch weiterhin Anträge für Produkte außerhalb dieser Kriterien einreichen, und der Rahmen lässt Raum für zukünftige Erweiterungen durch objektive quantitative Maßnahmen.
Crenshaw sprach sich entschieden gegen diese Änderungen aus und argumentierte, dass digitale Vermögens-ETPs zu ungetestet seien, um die direkte Aufsicht der Kommission zu umgehen. Sie erklärte: „Die Kommission schiebt die Verantwortung für die Überprüfung dieser Vorschläge und die erforderlichen Feststellungen zum Anlegerschutz ab, um diese neuen und möglicherweise unbewiesenen Produkte schnell auf den Markt zu bringen.“
Schlussfolgerung
Sie erkannte an, dass vereinfachte Verfahren für etablierte Produkte geeignet sein mögen, fügte jedoch hinzu: „Während ich anerkenne, dass vereinfachte Antragsverfahren für bestimmte Anlageprodukte angemessen sein können, halte ich vereinfachte Antragsverfahren für Produkte, die so neu und ungetestet sind wie digitale Vermögens-ETPs, nicht für angemessen.“ Sie schloss mit einer Erinnerung an die Mission der SEC: „Unsere Mission ist es schließlich, die Investoren zu schützen – nicht ungetestete Anlageprodukte schnell für die Listung und den Handel an der Börse vorzuziehen.“
Die gegensätzlichen Ansichten bilden die zentrale Frage für die Regulierungsbehörden: Ob ein schnellerer Zugang zu krypto-verknüpften Instrumenten die US-Märkte stärkt oder den Anlegerschutz untergräbt.