Einführung in digitale Zentralbankwährungen (CBDCs)
Wenn es um digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) geht, ist die gängige Wahrnehmung oft von utopischer Kontrolle oder optimierter Effizienz geprägt. David Schwartz, der CTO von Ripple und einer der erfahrensten Kryptographen der Branche, hat sich in die Debatte eingeschaltet und eine Meinung geäußert, die die bisherigen Narrative infrage stellen könnte.
Schwartzs Perspektive
Seiner Ansicht nach sind CBDCs weder gut noch schlecht; ihre Auswirkungen hängen davon ab, ob sie die Freiheit erweitern oder einschränken. Ripple ist seit Jahren in diesem Bereich aktiv und hat durch Pilotprojekte in Palau, Montenegro, Bhutan, Georgien und dem Vereinigten Königreich wertvolle Einblicke in die Anforderungen der Zentralbanken gewonnen.
Der ehemalige Berater Welfare gab zu, dass diese frühen Projekte die Entwicklung des XRPL (XRP Ledger) maßgeblich beeinflusst haben, um nicht nur CBDCs, sondern auch Stablecoins und tokenisierte Einlagen zu unterstützen. Beispielsweise können viele legale Unternehmen aufgrund indirekter Regulierung keine Bankbeziehungen aufrechterhalten.
Pro-freiheitliche Optionen und Bedenken
Die Möglichkeit, eine von der Regierung betriebene „Bank“ zu haben, die ihre Entscheidungen vor Gericht verteidigen muss, könnte eine pro-freiheitliche Option darstellen, auch wenn dies eigene Bedenken aufwirft. Diese Entwicklungen kulminierten in der Einführung von Ripples eigenem RLUSD über XRPL und Ethereum, einem dollar-gestützten Token, der sich nun einem Marktwert von 790 Millionen Dollar nähert und in Partnerschaften mit DBS und Franklin Templeton eingebunden ist.
Schwartzs Argument sollte wie folgt verstanden werden: CBDCs können die Freiheit erweitern, wenn sie versteckte Diskriminierung durch private Finanzinstitute bekämpfen, aber sie riskieren, diese zu untergraben, wenn sie gegen Bargeld oder private Alternativen eingesetzt werden.
Die Zukunft der CBDCs
Der Markt hat sich weitgehend weiterentwickelt, doch die entscheidende Frage bleibt nicht, ob CBDCs kommen, sondern wessen Freiheit sie letztendlich dienen werden. In der Zwischenzeit ist die Diskussion umstritten. Die IWF-Chefin Kristalina Georgieva hat bereits gewarnt, dass der digitale Übergang von Fiat-Währungen keine Debatte mehr ist, sondern Realität, und hat dabei einen klaren Unterton vermittelt, dass Bitcoin und andere „unbesicherte“ Kryptowährungen negativ zu bewerten sind.
Die Zentralbank Indiens ging noch weiter und forderte offen, dass CBDCs anstelle von Stablecoins für internationale Abrechnungen verwendet werden, und gab zu, dass Pilotprojekte sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel bereits im Gange sind.