Südkorea hebt Verbot für Kimchi-Anleihen auf
Südkorea hat ein 14-jähriges Verbot für lokale Institutionen aufgehoben, in ausländisch währungsdenominierte Anleihen zu investieren, die für den inländischen Gebrauch ausgegeben werden. Dieser Schritt erfolgt als Reaktion auf den zunehmenden Druck durch massive Kapitalabflüsse und die steigende Nachfrage nach dollarunterstützten Stablecoins. Ziel ist es, die Liquidität im Devisenmarkt zu erhöhen und den Abwärtsdruck auf den Won zu verringern.
Neue Investitionsmöglichkeiten
Die Bank von Korea gab am Montag bekannt, dass Banken, Wertpapierfirmen und Versicherungen, die im Devisenhandel tätig sind, nun frei in sogenannte Kimchi-Anleihen investieren können. Diese Instrumente, die in Südkorea ausgegeben, aber in Währungen wie dem US-Dollar denominiert sind, waren seit 2011 eingeschränkt, um kurzfristige externe Verbindlichkeiten zu begrenzen und regulatorische Schlupflöcher zu verhindern.
Angesichts der Tatsache, dass Südkoreaner allein im ersten Quartal 2025 fast 42 Milliarden Dollar in ausländische Aktien und Stablecoins investiert haben, passt die Regierung ihren Kurs an. Der daraus resultierende Druck auf die Dollarreserven und das wachsende Ungleichgewicht im Devisenmarkt haben die Beamten gezwungen, frühere Kontrollen zu überdenken.
„Wir erwarten, dass die Maßnahme dazu beiträgt, das Ungleichgewicht im Angebot und der Nachfrage nach Devisen zu verringern, indem die Liquidität in Fremdwährungen verbessert und der Abwärtsdruck auf den koreanischen Won verringert wird“, sagte ein Beamter der Zentralbank.
Wiederbelebung der Anleihen und Reformvorhaben
Südkorea strebt eine Wiederbelebung der Anleihen an, um inländisches Kapital zu fördern. Die Behörden hoffen, dass die Änderung den Markt für Kimchi-Anleihen revitalisieren und die Kapitalbildung im Inland unterstützen wird. Allerdings werden privat platzierte Kimchi-Anleihen weiterhin ausgeschlossen, um Missbrauch des Systems zu verhindern.
Diese Lockerung ist Teil eines umfassenderen Reformvorhabens, das darauf abzielt, den Devisenmarkt zu stabilisieren und Seouls Ziel zu unterstützen, ein regionales Finanzzentrum zu werden. In den letzten Monaten haben die Behörden die Absicherungslimits gelockert, die Regeln für die Fremdwährungsfinanzierung entspannt und eine Dollar-Swap-Linie mit dem Nationalen Pensionsdienst erweitert.
Digitale Finanzen und Stablecoins
Der Wandel spiegelt tiefere Veränderungen im Bereich der digitalen Finanzen wider. Anfang dieses Monats pausierte die Zentralbank ihr Pilotprojekt für eine nationale digitale Währung, da Stablecoins zunehmend im Mittelpunkt der Finanzstrategie Südkoreas stehen. Diese Verzögerung signalisiert Vorsicht, auch wenn Präsident Lee Jae-myung darauf drängt, den Zugang zur Ausgabe von Stablecoins zu erweitern.
Zusammen spiegeln die Wiederbelebung der Kimchi-Anleihen und das Überdenken der CBDC-Pläne einen neu kalibrierten Ansatz wider, der darauf abzielt, mit den sich schnell ändernden Marktkräften Schritt zu halten und gleichzeitig die finanzielle Stabilität zu wahren.