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TeraWulf strebt jährlich 250-500 MW neue HPC-Verträge an

vor 4 Wochen
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TeraWulf und die Zukunft des Bitcoin-Minings

TeraWulf ($WULF) hat sich zum Ziel gesetzt, jährlich 250-500 MW neue HPC-Verträge abzuschließen und plant, Bitcoin mindestens bis Ende 2026 weiter zu schürfen. In der aktuellen Earnings-Saison hat der Q3 2025-Call von TeraWulf mein Interesse besonders geweckt. Dies lag nicht nur an den Gewinnzahlen, sondern vielmehr an den Hinweisen auf das zukünftige Betriebsmodell für Bitcoin-Miner. Inmitten der Diskussionen über KI/HPC, Mietverträge und Gigawatt wird deutlich, dass einige Miner sich zunehmend zu Energieinfrastruktur-Anbietern für die Ära der Künstlichen Intelligenz entwickeln. Lassen Sie uns die Details näher betrachten.

HPC-Mietverträge und Partnerschaften

Im August unterzeichnete TeraWulf zwei HPC-Mietverträge mit Fluidstack, die insgesamt 360 MW umfassen. Diese Verträge brachten eine neue Dimension in den Mining-Sektor: Google. Der Technologieriese unterstützte die Mietverträge und verlieh dem, was zuvor als spekulative Krypto-Infrastrukturprojekte galt, institutionelle Glaubwürdigkeit. Im November berichtete TeraWulf von über 520 MW vertraglich gebundenem HPC-IT-Last, was eine der größten Größenordnungen im Bitcoin-Mining-Sektor darstellt und innerhalb weniger Monate erreicht wurde. Besonders bemerkenswert ist der 72,5 MW Core42-Mietvertrag, der Ende letzten Jahres unterzeichnet wurde und weiterhin Teil des Portfolios ist. Fluidstack hat sich als Schlüsselpartner in diesem Vorhaben herauskristallisiert.

Über die Mietverträge hinaus haben die beiden Unternehmen (neben der Unterstützung durch Google) ein Joint Venture gegründet, um den Standort Abernathy in einen 240 MW HPC-Campus zu entwickeln, mit Expansionspotenzial von bis zu 600 MW. Dies stellt einen subtilen, aber wichtigen Wandel dar: Anstatt Land oder Raum an einen Hyperscaler zu vermieten, geht TeraWulf nun eine gemeinsame Entwicklung ein. Das Abernathy-Joint-Venture wurde anders strukturiert als viele andere Deals in der Branche. Der Vertrag umfasst einen 25-Jahres-Mietvertrag mit Fluidstack (länger als typische AI-Mietverträge), unterstützt durch eine Google-Kreditverbesserung in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar. TeraWulf hält bis zu 51 % der kontrollierenden Anteile und hat das Recht, an einem zusätzlichen 200 MW Fluidstack-geführten Ausbau teilzunehmen. Dieser mehrschichtige Ansatz, der Landbesitz, Mietstrukturierung, Kundenpartnerschaften und Zugang zu Hyperscaler-Krediten umfasst, bietet im Mining-Sektor etwas Seltenes: langfristige Sichtbarkeit.

Strategische Veränderungen und Ziele

Interessanterweise war dies nicht einmal WULFs ursprüngliche Idee. CEO Paul Prager erwähnte im Earnings-Call, dass es Google war, das darum bat, das Joint Venture in Abernathy zu etablieren. Dieser Kommentar verdeutlicht, wie Hyperscaler möglicherweise denken. Es geht nicht mehr nur um das Mining-Label; entscheidend sind der Zugang zum Netz, die Ausführungsgeschichte und die Kontrolle über den Standort. WULF hat, ob man es mag oder nicht, alle drei Aspekte.

Ein bemerkenswerter Moment im Q3-Call war die Erhöhung des jährlichen Ziels für HPC-Verträge. Zuvor wurde ein Ziel von 100-150 MW pro Jahr angestrebt, das neue Ziel liegt nun bei 250-500 MW jährlich. Wenn dies erreicht wird, könnte das zusätzliche Einnahmen von 465 Millionen bis 930 Millionen Dollar pro Jahr generieren (vorausgesetzt, die Rechnung hält bei 1,86 Millionen Dollar/MW). Obwohl weiterhin Ausführungsrisiken bestehen, äußerte das Management großes Vertrauen in die Erreichung dieser Ziele und verwies auf über 150 Standorte, die im letzten Jahr bewertet wurden, sowie auf ein erweitertes Entwicklungs- und Akquisitionsteam. Ein Teil der 5,2 Milliarden Dollar, die gesammelt wurden, soll diese Erweiterungen unterstützen, obwohl die Kapitalbedarfe weiterhin hoch bleiben, insbesondere für gezielt gebaute HPC-Rechenzentren (konservativ 8-11 Millionen Dollar pro MW).

Der Weg in die Zukunft

Im Vergleich zu traditionellen Minern, die Hashrate und Halving-Zyklen verfolgen, zielt dieses Modell auf wiederkehrende Einnahmen ab, wobei die Kundennachfrage der Haupttreiber ist, anstatt Blockbelohnungen. Während HPC die neue Grenze des Unternehmens darstellt, bleibt das Bitcoin-Mining nach wie vor der Hauptbeitragszahler. Im Q3 hat TeraWulf 377 BTC selbst geschürft (ein Rückgang von 485 BTC im Q2), da das Unternehmen begann, ältere Mining-Einheiten abzubauen und die Infrastruktur auf HPC umzuverteilen. Zukünftige Entwicklungen an seinem Flaggschiffstandort Lake Mariner, wo der HPC-Übergang in vollem Gange ist, werden sich ausschließlich auf KI/HPC konzentrieren. Das Unternehmen machte deutlich, dass keine neue Bitcoin-Mining-Infrastruktur gebaut wird, es sei denn, sie unterstützt duale Nutzungsmöglichkeiten. Dennoch erklärte TeraWulf, dass es beabsichtigt, Bitcoin „mindestens bis Ende 2026“ zu schürfen.

Dieser Ansatz ist nicht einzigartig, sendet jedoch ein klares Signal. Während einige Miner möglicherweise über KI-Pivots gesprochen haben, hat TeraWulf diese Strategie nun in seine Standortstrategie, Investitionsprioritäten und jährlichen KPIs integriert. TeraWulfs Q3 zeigt mehr als nur Mietgewinne; es zeigt einen Weg, dem andere Bitcoin-Miner in der Ära der Künstlichen Intelligenz folgen könnten. Anstatt einfach Infrastruktur zu mieten, nutzt das Unternehmen, was es bereits kontrolliert (Land, Energie und Projektausführung), um langfristige, eigenkapitalorientierte Partnerschaften zu bilden. Dadurch hat es milliardenschwere HPC/AI-Verpflichtungen gesichert und seinen Fahrplan klar umrissen. Die Frage ist nicht mehr, ob Miner AI-Deals anziehen können, sondern ob sie in der Lage sind, schnell zu skalieren. Nur wenige haben die Ressourcen, um dieses Spielbuch zu kopieren, aber der Markt beobachtet, wer als Nächstes handelt.

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