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Verständnis der Entscheidung in ASIC v. Wallet Ventures zu digitalen Vermögenswerten

vor 12 Stunden
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Urteil des Full Federal Court of Australia

Am 24. Juli 2025 erließ das Full Federal Court of Australia seine Entscheidung in dem Fall ASIC v. Wallet Ventures Pty Ltd [2025] FCAFC 93 und wies die Berufung der Australian Securities and Investments Commission (ASIC) in einem aufmerksam verfolgten Verfahren zur regulatorischen Einstufung von Krypto-Asset-Produkten zurück. Das Urteil bestätigt, dass das Produkt „Finder Earn“ von Finder Wallet keine „Schuldverschreibung“ im Sinne des Corporations Act 2001 (Cth) darstellt, wodurch es von den Lizenzpflichten für Finanzprodukte befreit ist.

Details des Falls

Der Fall bezieht sich auf den Betrieb von „Finder Earn“ durch Finder Wallet, ein Produkt, das es Nutzern ermöglichte, australische Dollar (AUD) in einen Stablecoin, TrueAUD, umzuwandeln und diesen an Finder Wallet im Austausch für eine feste Rendite über einen bestimmten Zeitraum zuzuweisen. Finder Wallet behielt während der Laufzeit das rechtliche Eigentum an den digitalen Vermögenswerten, während die Nutzer ein vertragliches Recht auf Rückzahlung des Kapitals und der aufgelaufenen Rendite behielten.

Argumente und Entscheidung

ASIC behauptete, dass die Vereinbarung das Angebot einer Schuldverschreibung ohne eine australische Finanzdienstleistungslizenz (AFS) darstelle, was einen Verstoß gegen den Corporations Act darstelle. Im Jahr 2022 leitete ASIC ein Vollstreckungsverfahren ein und verlor 2024 im Prozess. Es legte Berufung gegen die Entscheidung ein und argumentierte, dass die Struktur die rechtliche Definition einer Schuldverschreibung erfülle – nämlich ein Darlehen oder eine Einzahlung von Geld, verbunden mit der Verpflichtung, es als Schuld zurückzuzahlen.

Das Full Federal Court, bestehend aus den Richtern Stewart, Cheeseman und Meagher, bestätigte einstimmig das Urteil des erstinstanzlichen Gerichts und wies die Berufung von ASIC zurück. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die Finder Earn-Vereinbarung nicht das Verleihen oder Einzahlen von Geld an Finder Wallet beinhaltete, da die Kunden ein Eigentumsrecht an TrueAUD erwarben, anstatt AUD direkt zu übertragen. Darüber hinaus betonte das Gericht, dass die vertragliche Verpflichtung von Finder, eine Rendite zu bieten, kein Versprechen war, Geld „als Schuld“ zurückzuzahlen. Vielmehr bestand die Verpflichtung darin, einen entsprechenden Betrag des digitalen Vermögenswerts zurückzugeben – was eine eigentumsbasierte und keine schuldenbasierte Verpflichtung widerspiegelt.

Regulatorische Implikationen

Dementsprechend fiel die Vereinbarung nicht unter die gesetzliche Definition einer Schuldverschreibung gemäß Abschnitt 9 des Corporations Act. ASIC argumentierte auch, dass die gesamte Vereinbarung als „einzelnes Schema“ gemäß Abschnitt 761B des Gesetzes betrachtet werden sollte, was sie unter das Lizenzregime für Finanzdienstleistungen bringen würde. Das Gericht wies auch diesen Anspruch zurück und stellte fest, dass das Produkt nicht in einer Weise präsentiert oder strukturiert wurde, die eine solche Auslegung unterstützte.

Die Entscheidung markiert ASICs zweiten bedeutenden Verlust im Gerichtssaal in Bezug auf digitale Vermögenswerte, nachdem der Fall gegen das Fintech-Unternehmen Block Earner gescheitert war. Wie in diesem Fall wirft das Urteil von Finder Wallet wichtige Fragen zur regulatorischen Behandlung neuer Krypto-Geschäftsmodelle auf, die Renditen anbieten, ohne ausdrücklich schuldähnliche Beziehungen zu schaffen.

Fazit und Ausblick

In einer Pressemitteilung nach der Entscheidung erkannte ASIC das Ergebnis an und bestätigte, dass es die Auswirkungen auf seine Richtlinien, einschließlich des Informationsblatts 225 (INFO 225), das behandelt, wann Krypto-Assets als Finanzprodukte nach australischem Recht betrachtet werden können, überprüft. Der Fall unterstreicht auch die Bedeutung einer sorgfältigen Strukturierung von digitalen Vermögenswertprodukten, insbesondere in Bezug auf Eigentum, Verwahrung und die vertragliche Natur der Nutzerrechte.

Unternehmen, die auf Stablecoin basierende Renditeprodukte anbieten, können in diesem Urteil etwas Trost finden, müssen jedoch sicherstellen, dass ihre Nutzungsbedingungen und betrieblichen Praktiken keine impliziten Schuldenverpflichtungen oder Poolstrukturen schaffen, die Lizenzanforderungen auslösen könnten.

Die Bestätigung des Urteils des erstinstanzlichen Gerichts durch das Full Federal Court in ASIC v. Wallet Ventures Pty Ltd klärt die rechtliche Grenze zwischen digitalen Vermögensverhältnissen und traditionellen Schuldtiteln. Während das Urteil Orientierung für Unternehmen bietet, die im sich entwickelnden regulatorischen Umfeld für Krypto in Australien tätig sind, signalisiert es auch, dass die Struktur, Dokumentation und Offenlegung solcher Produkte entscheidend für die regulatorische Compliance bleiben.

Für digitale Vermögensplattformen, die prüfen, ob ihre Angebote Finanzprodukte oder Schuldverschreibungen darstellen könnten, ist eine frühzeitige rechtliche Überprüfung unerlässlich. Kelman PLLC verfolgt weiterhin Entwicklungen in der Krypto-Regulierung über verschiedene Jurisdiktionen hinweg und steht zur Verfügung, um Kunden zu beraten, die sich in diesen sich entwickelnden rechtlichen Landschaften zurechtfinden. Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung eines Beratungsgesprächs kontaktieren Sie uns bitte. Dieser Artikel erschien ursprünglich auf Kelman.law.