Offenlegung
Die hier geäußerten Ansichten und Meinungen gehören ausschließlich dem Autor und spiegeln nicht die Ansichten und Meinungen der Redaktion von crypto.news wider.
Verluste in der Web3-Branche
Allein in der ersten Hälfte des Jahres 2025 verlor die Web3-Branche über 3,1 Milliarden Dollar durch Hacks, Betrügereien und Ausnutzungen, so der Sicherheitsbericht H1 2025 von Hacken. Fast 600 Millionen Dollar (fast jeder fünfte Dollar) wurden durch Phishing- und Social-Engineering-Angriffe abgezogen. Und das Problem verlangsamt sich nicht.
Phishing-Betrügereien
Allein im August 2025 stahlen Phishing-Betrügereien mehr als 12,7 Millionen Dollar von Web3-Nutzern – nicht durch komplexe Ausnutzungen, sondern durch einfache Täuschung. Gefälschte Links, gefälschte Seiten und bösartige dApps übertreffen weiterhin die Abwehrmaßnahmen der Nutzer.
„Es ist das größte Risiko, für das niemand Verantwortung übernehmen möchte.“
Die Realität der Betrugsprävention
Hier ist die harte Wahrheit: Phishing ist kein Nebenproblem. Solange wir es weiterhin als „Benutzerfehler“ abtun und anfangen, es wie finanziellen Betrug zu behandeln, sabotieren wir aktiv unsere eigene Zukunft. In der traditionellen Finanzwelt ist die Betrugsprävention in die Infrastruktur integriert. Banken überwachen automatisch ungewöhnliches Verhalten, können Transaktionen sperren und schützen oft standardmäßig den Nutzer mit Echtzeitwarnungen.
Wenn etwas schiefgeht, gibt es einen Prozess: Betrugsabteilungen ermitteln, Versicherungen greifen ein, und Verbraucher erhalten oft eine Rückerstattung. In den USA stellt die Regulation E sicher, dass Verbraucher nicht für unautorisierte elektronische Überweisungen haftbar sind, wenn sie dies umgehend melden.
Die Herausforderungen in Web3
Web3 hingegen lässt die Nutzer sich selbst überlassen. Klicken Sie auf den falschen Link, signieren Sie eine bösartige Transaktion, und die Branche zuckt mit den Schultern: Es ist Ihre Schuld. Diese Denkweise ist sowohl unfair als auch nicht nachhaltig. Einzelhandelsnutzer sollten keine Experten für Cybersicherheit sein müssen, nur um an einem Finanzsystem teilzunehmen.
Notwendige Veränderungen
Was benötigt wird, sind Systeme, die Transaktionen in Echtzeit überwachen, Verhalten analysieren und die Nutzer automatisch auf Wallet-Ebene schützen. Diese Werkzeuge existieren in verschiedenen Formen – Transaktionsabsichtsvorschauen, Warnungen vor bösartigen Verträgen, Schutzmaßnahmen auf Wallet-Ebene – aber die Akzeptanz ist fragmentiert, und die Schutzmaßnahmen bleiben optional statt Standard.
Die Branche muss diese Schutzmaßnahmen unsichtbar, automatisch und universell machen. Es ist verlockend zu denken, dass Phishing hauptsächlich ungeschulte Einzelhandelsnutzer betrifft. Aber diese Denkweise hält Web3 genau zurück.
Vertrauen und Akzeptanz
Die Grenze zwischen breiter Akzeptanz und anhaltender Stagnation liegt nicht bei schnelleren Blockchains – es geht um Vertrauen. Im Moment fühlen sich die Nutzer nicht sicher. Solange Phishing nicht als finanzieller Betrug behandelt wird, werden die Verluste weitergehen.
„Betrugsprävention ist nicht das Endziel – eine furchtlose Benutzererfahrung ist es.“
Fazit
Die entscheidende Frage für die Zukunft von Web3 ist einfach: Vertrauen die Nutzer, dass ihre Gelder sicher sind? Im Moment ist die Antwort nein. Phishing ist keine Fußnote – es ist die Schlagzeile; es ist an der Zeit, dass die Branche es so behandelt.